Ascha. GR-Sitzung vom 20. Juli 2022 - Totalsperrung in Ortsmitte bis November

GR Sitzung Ascha 2022 07 20

Verdoppelung des kommunalen Stromlieferungspreises – Wohnungssuche für Familie

Die „drohende Katastrophe“ in Bezug auf die Energieversorgung und die Sperrung der Ortsmitte von Ascha dominierten neben ...

... der verzögerten Planung bei der Sanierung des historischen Gasthauses in Gschwendt, der Bereitstellung eines Energie-Monitorings, der Lösung der Biberproblematik sowie der Belebung des Fuchsbergs mit Imkerverein, OGV und Gemeinschaftsgarten die letzte Gemeinderatssitzung in Ascha.

Einstimmig sprachen sich die Räte für den Anbau eines Treppenhauses mit Dachgaube und Dachterrasse an ein bestehendes Wohngebäude im Ortsteil Gschwendt aus wie auch für die baurechtlichen Vorgaben zu einem Bauantrag im Ortsteil Ramling, der nun an das Landratsamt weitergeleitet werden soll. Mit einer Gegenstimme wurde die Einbeziehungssatzung zur Bebauung am Stockrainer Weg angenommen; diese soll nun an den Bauherrn weitergeleitet werden.

Als Grund für die Verzögerung bei der Planung für die Sanierung des ehemaligen Gasthauses in Gschwendt wurden laufende Nachforderungen des Landratsamtes genannt, beispielsweise für den Bestuhlungsplan der Freifläche mit Schankfläche. Bei einem Antrag wurde wegen Kostenerhöhung der Außenanlagen auf 500 000 Euro die Möblierung gestrichen und so vorerst nur 235 000 Euro zugesichert.

Im Zuge des Gigabit-Ausbaus können, nachdem die Gemeinde alles vorbereitet hat, 30 Haushalte früher als vorgesehen angeschlossen werden. Nach vermehrten Problemen im Umgang mit dem Biberbestand sollen nach neuem Gesetz vor Ort ehrenamtliche Biberbevollmächtigte bestimmt werden, die die Lage untersuchen und an entsprechende Stellen Anträge zum Bibermanagement weitergeben.

Vollsperrung in Ortsmitte sorgt für Unmut

Die bis voraussichtlich November notwendige Vollsperrung der Ortsdurchfahrt von Ascha sorgt zunehmend für Probleme bei den Bürgern und vor allem für Geschäfte in der Ortsmitte. Eine angedachte Teilsperrung, so Bürgermeister Zirngibl, führe zu Verzögerung der Baumaßnahme; nur bei Vollsperrung könnte man ein vorzeitiges Ende der Sperrung Ende September in Aussicht stellen, soweit die Witterung es zulässt und nur noch Restarbeiten zu erledigen seien. Gewarnt wird vor einer Baustellenbefahrung auf eigenes Risiko. Probleme gibt es nach wie vor mit dem Kneipp-Becken auf dem Gelände des Bewegungsparks an der Straubinger Straße, da die starke Sonnenbestrahlung der letzten Zeit zu einer Verfärbung aufgrund von Mangan geführt hat.

Aufgrund des geplanten Umbaus eines Mehrfamilienhauses an der Industriestraße sind die Bewohner gezwungen, auszuziehen. Dies bereitet einer Familie mit drei Kindern Probleme. Entsprechend frei stehenden Wohnraum soll an den Bürgermeister gemeldet werden.

Zirngibl warnt vor „nationalem Notstand“

Als eine „drohende Katastrophe“ bezeichnet es Bürgermeister Zirngibl, was auf die Bürger in nächster Zeit in Sachen Energieversorgung zukommt. Als Beispiel erläuterte er die Verlängerung des Kommunalen Stromlieferungsvertrags, für den bisher mit etwa 26 Cent pro Kilowattstunde zu rechnen war. Nach Rücksprache mit dem Anbieter Heider liegt der Einkaufspreis auf dem Strommarkt nach Tagesangebot derzeit bei 40 Cent, was die Kosten für kommunale Liegenschaften in Ascha von 35.000 Euro auf 80.000 Euro für 2022 erhöhen wird. Inklusiv Mehrwertsteuer und EEG-Umlage ist mit Kosten von 100.000 Euro zu rechnen. Man könne von einem „drohenden nationalen Notstand“ sprechen, wenn nach Abschaltung Firmenpleiten drohen und Arbeitslosigkeit unvermeidbar wird. Zirngibl verspricht, dass die Gemeinde alles tun werde, um dem entgegenzuwirken. Chance sei die ortsgebundene Nutzung der Ressourcen.

Energiemonitoring

Um die lokale Energiewelt in Echtzeit für jeden sichtbar zu machen und damit mehr Energiebewusstsein und zur Umsetzung der Energiewende beizutragen, hat die Gemeinde Ascha eine Energiestatistik für alle Liegenschaften erstellen lassen. Der Bürger soll unter dem Link https://energiemonitor.bayernwerk.de/ascha genau verfolgen, wie viel Energie im Moment beispielsweise über Photovoltaik, Wasser- oder Windkraft, Biomasse oder weiteres erzeugt wird und wie viel demgegenüber etwa in die Privathaushalte, in die Industrie oder kommunale Anlagen fließt. Man will dieses Monitoring von „Bayernwerk“ über ein Jahr beobachten und dann offiziell weitergeben.

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