AK Heimatgeschichte Mitterfels: Vor dem Vergessenwerden bewahrt

Autoren und Mitwirkende w

Autoren und Mitwirkende des Abends

14 kurzweilige Geschichten zu 25 Jahre Mitterfelser Magazin (auch zum Nachlesen)

25 Jahre Arbeitskreis Heimatgeschichte Mitterfels und Umgebung, 25 Jahre Mitterfelser Magazin. Ein Jubiläum und Anlass zum Feiern, auch, um die große Vielfalt ...

... von interessanten Themen, Geschichten und Fakten deutlich zu machen, die das Magazin unter dem Motto „gestern – heute – morgen“ einmal im Jahr mit Text und farbigen Bildern bietet, meinte man beim AK Heimatgeschichte. Nun wurde dem 25. Magazin ein besonderer Abend im Burgstüberl gewidmet. Autoren lasen 14 kurzweilige Sequenzen aus älteren und jüngeren Magazinen. Auch bereits verstorbene Autoren kamen zu Wort. Zu jedem Beitrag gab es ein entsprechendes Bild, von Martin Graf und Franz Tosch sorgfältig vorbereitet und präsentiert.

An Geburtsstunde erinnert

Elisabeth Vogl, Vorsitzende des AK Heimatgeschichte, dankte Franz Schötz, der mit Gitarre und passenden Liedern das Publikum zum Mitsingen einlud. Herbert Becker führte durch den Abend und erinnerte an die Geburtsstunde des Mitterfelser Magazins, als die erste Nummer zugleich Festschrift der 800-Jahr-Feier in der Marktgemeinde war: „Die 1000 Geschichten und Erinnerungen von 200 Autoren sollen das Leben in der Gemeinde im Gedächtnis bewahren.“

Die Beiträge waren kurzweilig und vielfältig: Da ließ Franz Tosch den Festredner Professor Ackermann zu 800 Jahre Mitterfels über „das Leben im Schatten der Burg“ zu Wort kommen, Matthias Kutzner las einen Beitrag des Benefiziaten Rußwurm über eine sagenhafte, lederne Brücke von der Burg über das Perlbachtal zur längst verfallenen Wohnburg gegenüber. Im schönsten österreichischen Dialekt spielte Becker einen kaiserlich-österreichischen Offizier, der beim Österreichischen Erbfolgekrieg in Mitterfels stationiert war, und Kindheitserinnerungen von Heinrich Vogl erzählten von der gar nicht so guten alten Zeit in den 30er-Jahren. Flüchtlingserlebnisse aus der Nachkriegszeit von Herwig Hoinkes wurden lebendig, und Erinnerungen an den tüchtigen Bürgermeister Albert Dietl junior, der mit der Unterbringung vieler Flüchtlinge fertig werden musste und für eine erste Wasserleitung mit Buchetwasser sorgte. Auch das Thema Nahrung kam nicht zu kurz. Die Kräuterexpertin Gertrud Graf berichtete von der Renaissance der Quitte und hatte Gelee zum Kosten mitgebracht.

Franz Schoetz wFranz Schötz verstand es, die Besucher des Abends mit einzubeziehen

Dass das Leben nicht endlos ist, machte der Beitrag von Elisabeth Vogl über die Totentanzfresken in der Kapelle Haselbach deutlich, und im Text vom „Gesicht wie die Rinde eines Schachtenbaumes“ (Birgit Mühlbauer) ging es um ein waldlerisches Urgestein. Ein Charakterkopf muss auch der Simmel Xaver aus Falkenfels gewesen sein und ein Spaßmacher obendrein, meinte Theo Breu. Fast in Vergessenheit geraten sind Menschen mit „unehrlichen“ Berufen wie die Wasenmeier, auch Schinder oder Abdecker genannt, meint Edda Fendl in ihrem Text. Sie lebten am Rande der Gesellschaft, waren aber oft als Heiler von Mensch und Tier gefragt.

Über Menschliches

Bairische Redensarten, die mit treffendem Witz menschliche Eigenarten beschreiben, hatte Sigurd Gall vorbereitet (von Herbert Becker vorgetragen) und beim „Wetterfrosch“ Martin Graf ging es um Wolkenbruch und Gewittersturm. Einem Beitrag des verstorbenen Gründungsmitglieds Otto Wartner lieh Martin Graf seine Stimme mit der Erzählung vom Michl Rankl. Aufgelockert wurden die Beiträge von Liedern zur Gitarre von Franz Schötz. Der lobte zum Schluss: „Guat habts gsunga.“ Zum Abschluss des Festjahres wird am Freitag, 8. November, Cornelia Landstorfer im Burgstüberl über den Salzhandel am Beispiel des Landstorfer-Hofes in Gschwendt referieren.

Elisabeth Röhn/BOG Zeitung (mit Genehmigung der Lokalredaktion)

 


Vorbericht

Abend mit Autoren mm25Das 25jährige Bestehen des Arbeitskreises Heimatgeschichte Mitterfels war der Anlass für eine ganze Reihe von Veranstaltungen. Zuletzt präsentierte sich der AKH im Juli mit einem großen – und sehr unterhaltsamen – Rückblick auf seine vielfältigen Aktivitäten.

Die bekannteste dieser Aktivitäten ist die Herausgabe des Mitterfelser Magazins. Das werbefreie Druckwerk, das sich zum großen Teil über Spenden finanziert, ist seit dem Bestehen des Arbeitskreises jedes Jahr einmal erschienen. Unter dem Motto „gestern – heute – morgen“ bietet es Geschichten und Fakten rund um Mitterfels und Umgebung. 207 Autoren haben in den letzten 25 Jahren unentgeltlich Beiträge geliefert.

Am Freitag, den 18. Oktober widmet der Arbeitskreis dem Magazin einen eigenen Abend. Im Stüberl der Mitterfelser Burg lesen einige der Autoren kurze Sequenzen aus ihren älteren oder jüngeren Beiträgen. Die Themen reichen vom Historischen und Zeitgeschichtlichen über Meteorologisches und Botanisches bis zum bairisch Heiter-Besinnlichen. Begleitet wird die Lesung von stimmungsvoller Musik.

Beginn ist um 19.30 Uhr, der Eintritt ist frei.

 

Programmbalauf:

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Für alle, die den Abend noch einmal Revue passieren lassen, etwas nachlesen oder gar nachsingen möchten, oder für diejenigen, die nicht dabei sein konnten, stellen wir ihn hier mit Text, Bild und Noten zur Verfügung:


 

>>> AK Heimatgeschichte Mitterfels. Ein Abend mit Autoren - Teil 1 [... hier klicken]

>>> AK Heimatgeschichte Mitterfels. Ein Abend mit Autoren - Teil 2 [... hier]

>>> AK Heimatgeschichte Mitterfels. Ein Abend mit Autoren - Teil 3 [... hier]

>>> AK Heimatgeschichte Mitterfels. Ein Abend mit Autoren - Teil 4 [... hier]