Rachelwinter II

03 im hohen Schnee versunkenen Felsenriff

Staunend stehe ich auf dem im hohen Schnee versunkenen Felsenriff, blinzele über seine Gipfelschultern, diese böhmische Weite zu Füßen, Wolkenfetzen fliegen, Sonnenschatten gleiten, der Himmel raunt: Komm, geh einfach!

01 Roklanska chata nur ein Sprung ber die GrenzeDer kleine weiße Fleck im Wald, die Roklanska chata, nur ein Sprung über die Grenze, einsame Gefilde, soviel Vergangenheit und Geschichte schlummert in den Filzen. Willst jeden Augenblick genießen, verlierst dich irgendwo dort draußen, im Wald unter Bäumen, gehörst dazu, bedeutet Vieles und viel, viel mehr noch: Ist Heimstatt deiner Seele, guter Geister und verborgener Macht! Äste knarren unter schwerer Last, hörst die leise Botschaft aus dem Wurzelreich, - duck dich, mach dich ganz klein, halt aus und steht zusammen, - viele grimmige Winter schon, kristallen glitzernde Feen fegen über rauen Gipfelkamm, ziehen flüsternd zwischen Stämmen hin, ihre eiskalten grausigen Finger packen zu und du hörst sie tuscheln, - geh einfach, geh!

Bäume sind auch Wohnort der Götter, froststarre mächtige Fichten in mystischem Licht, der Böhmische Wind singt sein Lied, der Akkord von Himmel und Erde, Harmonie, Freude in meinem Innern und tiefer Frieden. Schweigend nur schleiche ich dahin, will nicht stören, als wäre ich nie dagewesen, könnte ich meine Spur wegkehren, wie Hexen schweben, feengleich.

Ein Königreich und sein Volk, verschleierte Baumkreaturen, Fabelwesen, Kobolde und Zwerge, verwegene Wilderer und bärtige Holzburschen. Erfrorene, schmale Gestalten quälen sich bergwärts, feste Grantler, mürrisch und träge, mancher nur scheint zu tanzen, zu lachen und herumzualbern.

Ich schaue mich mehrmals um, möchte gern noch bleiben, muss dennoch wieder gehen, wortlos, sachte verschwinden, als hört ich sie kichern, ganz leises Knistern, verstohlenes Winken, als würden tausend Augen mich begleiten, keiner meiner Schritte unbemerkt. Nur mein Zuhause ist noch so ein Ort, wohlbehütet, gut aufgehoben. Du kleiner Mensch gehst ganz allein - und dann rieselt etwas Schnee aus den Zweigen, tappt nur dieser Ast wie ein dürrer Finger auf meine Schulter – wirklich, glaubst Du noch, du bist allein?!

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