Wetter-Monatsrückblick August 2021

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Gartenteich Auf der Höhe 24, Mitterfels - Vergrößern durch Anklicken!

Mess- und Beobachtungsort Mitterfels-Scheibelsgrub, Auf der Höhe 24 -

geografische Lage: 425 m über Normal Null (NN), Südhang

Die „Ouvertüre“ des Wetters am Morgen des 1. August misslang kläglich: Graue Schichtwolkendecke, trüb mit heftigem Regen; tagsüber leichte Wetterbesserung, maximal 19,1 °C. Schauen wir zuerst auf die Wetterlage: „Im Vorfeld eines Tiefdruckgebietes fließt zunehmend feuchtere Luft in unsere Region, regnerisch, später auch Schauer.“ Straubinger Tagblatt, 31.07.2021.

Blick in die Natur: Sieht man von den Schäden, die Starkregen mancherorts angerichtet haben, ab, so konnte die Land- und Forstwirtschaft mit dem Wachstum durchaus zufrieden sein. Das Getreide stand zur Ernte an, kräftig gediehen waren der Mais und die Zuckerrüben. Sattgrün präsentierte sich die Landschaft.

Auch am Wochenende, 07./08.08., hielt sich der Sommer bedeckt. Bei wechselhaftem Wetter stiegen die Temperaturen am 7. August auf 24,2 °C, am späten Abend begann es zu regnen. Am Sonntag stagnierten die Temperaturen bei 21,5 °C.

Blick zurück auf Olympia

Am 08.08.2021 um 22:14 Uhr Ortszeit gingen mit dem Erlöschen des olympischen Feuers die XXXII. Olympischen Spiele in Tokio, Japan, zu Ende. IOC-Präsident Thomas Bach sprach von den „Olympischen Spielen der Hoffnung, der Solidarität und des Friedens.“ Die Bürgermeisterin von Paris, Anne Hidalgo, übernahm die olympische Flagge als Symbol für die XXXIII. Olympischen Spiele in Frankreichs Hauptstadt. Die Edelmetallausbeute des deutschen Teams mit insgesamt 37 Medaillen war das schwächste Ergebnis seit der Wie-dervereinigung. Mit 10-mal Gold, 11-mal Silber und 16-mal Bronze belegte Deutschland den 9. Platz im Medaillenspiegel. Die USA nahm mit 113 Medaillen den Spitzenplatz, gefolgt von China und Japan, ein. Straubinger Tagblatt, 09.08.2021.

Ein stabiles Sommerhoch, wie Mitte Juni, wollte sich noch nicht einstellen. Bei einem Blick in die Statistik fiel folgende Kuriosität auf: Die Mittelwerte von Maximum und Minimum im Juli 2016 und 2021 waren bis auf das Zehntel-Grad spiegelgleich. Wetterlage zum Beginn der zweiten Dekade: „Ein Tief über der Nordsee lenkt von Westen her mäßig warme Meeresluft in unsere Vorhersageregion.“ Straubinger Tagblatt, 10.08.2021.

„Planet schwebt in Lebensgefahr; neuer Weltklimabericht zeigt drastische Folgen der Erderwärmung und Handlungsspielraum auf; Meeresspiegelanstieg, Eisschmelze, mehr Hitzewellen, Dürren und Starkregen lassen sich nach den neuesten wissenschaftlichen Erkenntnissen deutlich sicherer vorhersagen als bisher. (…) Die Menschen müssten sich wegen der steigenden Temperaturen auf mehr Extremereignisse wie Überschwemmungen und Hitze einstellen, heißt es in dem Bericht. (…) Das Ziel 1,5 Grad steht im Pariser Klimaabkommen von 2015. Die Staaten wollen die Erwärmung im Vergleich zum vorindustriellen Niveau unter zwei Grad halten und 1,5 Grad anstreben. (…) ‚Es ist zweifelsfrei, dass der menschliche Einfluss die Atmosphäre und das Land aufgeheizt hat.‘“

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Getreidefeld mit Kornblumen -  Vergrößern durch Anklicken!

Die Erderwärmung schreitet viel schneller voran als bisher angenommen, die Eiskappen an den Polen schmelzen im Rekordtempo, gleiches gilt für die Gletscher. Wetterextreme und Naturkatastrophen häufen sich. „Die kommenden Tage soll es laut Deutschem Wetterdienst in Bayern mit viel Sonne überwiegend freundlich bleiben, mit Höchstwerten von bis zu 32 Grad. Zum Wochenende drohen schon wieder Schauer und Gewitter.“ Straubinger Tagblatt, 11.08.2021. Hoch „Elfi“ war der Antriebsmotor für die wenigen sommerlichen Tage bei uns, die deutlich unter 32 Grad blieben.

Erinnerungen an den Mauerbau in Berlin 1961, 60 Jahre ist das nun her. Mit dem Bau der Berliner Mauer, im DDR-Funktionärsjargon „antifaschistischer Schutzwall“ genannt, wurde am 13. August 1961 begonnen. Damit war bis zur Öffnung der Mauer am 9. November 1989 die Freizügigkeit in Berlin aufgehoben. Aus: Meyers großes Handlexikon, Seite 88. Die Verlogenheit des DDR-Systems ist auch durch die Aussage von Walter Ulbricht am 25. Juni 1961 vor internationaler Presse belegt. Originalton (Fistelstimme): „Niemand hat die Absicht, eine Mauer zu errichten.“ Walter Ulbricht, 1960 bis 1973 Vorsitzender des Staatsrats, Staatsoberhaupt der DDR, Kommunist. Aus: Meyers großes Handlexikon, Seite 915. Dazu schrieb das Straubinger Tagblatt vom 14.08.2021.

„Freiheit ist nie naturgegeben.“ Weiter hieß es: „60 Jahre nach dem Bau der Mauer hat Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier an die Opfer der jahrzehntelangen Teilung erinnert und das einstige Bollwerk als Zeugnis des hoffnungslosen Scheiterns bezeichnet. (…) Die Aufarbeitung der Diktatur in der DDR und die Erinnerung ihrer Opfer ‚ist unsere Aufgabe und Pflicht für die Zukunft‘, betonte er.“

Zurück zum Wetter. Der Durchzug eines Gewitters mit Platzregen am späten Vormittag des 13.08. ließ die Temperaturen vorübergehend etwas fallen. Das Wochenende 14./15.08. begann sonnig und sehr warm, dazu passte auch die Tropennacht vom Samstag auf den Sonntag, an dem die Temperaturen bis auf 29 °C anstiegen.

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Parkanlage Kinseherberg, Straubing, 16.08.2021

Vom 10.08. bis 15.08. hatte es sechs Sommertage in Folge gegeben. Wetterlage: „Die feuchtwarme Subtropikluft wird mit Passage einer Kaltfront durch deutlich kühlere Meeresluft ersetzt.“ Straubinger Tagblatt, 16.08.2021. So begann mit der neuen Woche am 16.08. ein Temperaturrückgang. Am Donnerstag, den 19.08., stiegen die Temperaturen wieder leicht über 20 Grad an. Nach Aussage der diensthabenden Meteorologin im ZDF soll ab morgen, den 20.08., ein Hoch mit einer 36-stündigen „Lebensdauer“ wirksam werden, sein Name war „Fridolina“. Im Westen wartete schon das Tief „Manfred“ auf seinen Einsatz. Zuvor stiegen die Temperaturen bei sonnigem Wetter bis auf 24,7 °C am Samstag, den 21.08. „Mit dem Ausflugswetter ist es erst einmal vorbei; Nach dem kurzen Gastspiel des Sommers kann man jetzt nicht mehr auf sonnige Tage und laue Abende hoffen. Die Meteorologen prognos-tizieren für den Wochenanfang teils heftige Regenschauer bei sinkenden Temperaturen.“ Straubinger Tagblatt, 23.08.2021. Wetterlage: „Die Kaltfront eines über den Norden Deutschlands ostwärts ziehenden Tiefs greift auf Deutschland über.“ Zur Wetterlage am 25.08. hieß es in der Zeitung: „Ein Hochdruckgebiet über Irland und Großbritannien verstärkt sich.“ Es war die Ursache für einen schönen Tag in der Wochenmitte mit einem Maximum von 20,1 °C. Deutlich kühleres und unbeständiges Wetter folgte. „Plakativ gesagt ist der Herbst in diesem Jahr um eine Woche zu früh dran“, sagte ein Sprecher des Deutschen Wetterdienstes. Maximum am 31.08. 17,7 °C.

Niederschlagsmenge: 133,4 l/m² (private Wetterstation Martin Bohmann, Eggerszell, 490 m über NN)

Fazit

Der August begann kläglich, die Temperaturen erreichten erst am 10.08. die 25-Grad-Marke. Bis zur Monatsmitte beruhigte sich das Wetter, sommerliche Tage stellten sich ein. Heraus-ragend war der 15.08. mit einem Maximum von 29 °C nach einer Tropennacht mit einem Minimum von 20,2 °C. Danach gingen die Temperaturen deutlich spürbar zurück. Am Donnerstag, den 19.08., stiegen sie wieder etwas über 20 Grad an, am 21.08. bis auf 24,7 °C. Mit Beginn der neuen Woche zeigte uns der Sommer die kalte Schulter. Der August verabschiedete sich unbeständig und herbstlich kühl.

„Bayern ist Regen-Hochburg; Sommer 2021 war vom Jahrhundertregen geprägt. Nach drei zu trockenen Jahren in Folge hat es in diesem Jahr so viel geregnet wie in nur wenigen Jahren seit Beginn der Wetteraufzeichnungen (1881), teilte der Deutsche Wetterdienst (DWD) mit.“

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Straubinger Tagblatt

Zusammenfassung Sommer 2021

Sommertage verteilt auf die Monate:

„Heiße Tage“ verteilt auf die Monate:

Tropennächte verteilt auf die Monate:

Als „Sommertage“ wurden ausschließlich die Tage mit 25 °C bis 29,9 °C verbucht. Tage ab 30 °C zählen zu den „heißen Tagen“. „Tropennächte“ sind solche, bei denen die Temperaturen nicht unter 20 Grad gerieten. Das Maximum des Sommers wurde am 18.06. mit 32,2 °C erreicht. Die mildeste Nacht wurde am 20.06. mit 22,7 °C registriert. Der Juni war mit 19 „Sommertagen“, 4 „heißen Tagen“ und 4 „Tropennächten“ überdurchschnittlich. Meteorologe Lothar Bock, Mitarbeiter des Deutschen Wetterdienstes, resümierte: „Der diesjährige Sommer ist verglichen mit den letzten Sommern eine Katastrophe."