Wetter-Monatsrückblick März 2019

Mess- und Beobachtungsort Mitterfels-Scheibelsgrub, Auf der Höhe 24
geografische Lage: 425 m über Normal Null (NN), Südhang

Mit Beginn des meteorologischen Frühlings darf man getrost den Winter 2018/19, der seinem Namen gerecht wurde, zurücklassen und den Blick nach vorne, ins Auswärts, richten. Bis zum Beginn des kalendarischen sind noch drei Wochen hin. Der meteorologische Frühling führte sich am 1. März ernüchternd ein, die Temperaturen gingen deutlich auf 9,2 °C zurück. Wetterlage: „Ein Tief, das sich von den Britischen Inseln zur Mitte Deutschlands verlagert, bringt uns kühlere Meeresluft.“ Straubinger Tagblatt, den ersten März. In den folgenden Tagen wurde es unbeständig, die Temperaturen gingen zurück. Für Pollenallergiker begann wieder eine kritische Zeit.

Maerz 2019 1Blühender Haselstrauch, Auf der Höhe 24, Mitterfels, 6. März

Das Sturmtief „Bennet“ wehte am Rosenmontag den Karnevalisten am Rhein ganz schön heftig Wind um die roten Pappnasen. Auch Bayern traf der Sturm; bei uns in Mitterfels brach die Stromversorgung für eine halbe Stunde zusammen. Bei den Aschermittwochsreden ging es in diesem Jahr auch um den Klimaschutz, ein drängendes Problem nicht nur in der Politik.  Sturmtief „Eberhard“ fegte von West nach Ost am Sonntag, den 10.03., über Deutschland hinweg und richtete hohe Sachschäden an. Vor allem der Bahnbetrieb wurde behindert. „Sturmtief ‚Eberhard‘ fordert Toten“, Straubinger Tagblatt, 11.03. Was bei uns nur heftige Schneeschauer waren, führte im Arber-Skigebiet zu 20 cm Neuschnee. „Noch bis zum 31. März sind laut Pressesprecher Andreas Stadler alle Lifte der Arber-Bergbahn in Betrieb. Im Englmarer Skigebiet wurden bis auf den Predigtstuhl alle Schotten dicht gemacht.“ Straubinger Tagblatt vom 13. März. Ein weiteres Sturmtief trug den Namen „Franz“, es soll am Mittwoch
und Donnerstag das Wetter bestimmen. Regnerisch, windig und unterkühlt ging es mit dem Tief „Gerhard“ am Freitag, den 15.03., holprig in Richtung kalendarischen Frühling weiter.

Die Bewegung „Fridays for Future“ wurde am 15.03. zu einem wahren Renner. „Neuer Rekord bei Klimademonstrationen (deutschlandweit 300.000 Teilnehmer). Tausende Schüler und Studenten sind am Freitag in ganz Bayern für mehr Klimaschutz auf die Straße gegangen. Die Kernforderungen: Ein schnelles Aus für die klimaschädliche Verbrennung von Kohle, Öl und Gas, keine Subventionen mehr für diese ‚dreckigen‘ Energieträger, mehr Investitionen in erneuerbare Energien aus Windkraft und Sonne. Allein in der Landeshauptstadt beteiligten sich zeitweise 10.000 Personen. Hunderttausende demonstrierten für das Klima – weltweit.“ Straubinger Tagblatt vom 16.03. Die Politik wird darauf reagieren müssen, zumal auch der Bundespräsident, Frank-Walter Steinmeier, Sympathie für diesen Einsatz Jugendlicher öffentlich bekundet hat. Kritisiert wurde nicht das „Wie“ und „Warum“ der Demos, sondern allein der Zeitpunkt mit Inkaufnahme von stundenweisem Unterrichtsausfall. Auch die Schülerinnen und Schüler der Städte Bogen und Straubing waren an diesem nasskalten Vormittag, 6 °C, für den Klimaschutz auf den Beinen; das darf anerkennend erwähnt werden.

Zum zweiten Passionssonntag überlegte es sich der Vorfrühling mit Temperaturen bis zu 17,2 °C vorbeizuschauen. Zur Neugierde geriet das Hoch „Hannelore“, das ab der Wochenmitte rechtzeitig zum Frühlingsanfang beständigeres Wetter bringen soll; etwas mildere Luftmassen strömten dann auch aus westlicher Richtung am 21.03., dem Tag nach der Frühlings-Tag-und-Nachtgleiche, ein. Wetterlage: „Die eingeflossene Polarluft kommt zunehmend unter Hochdruckeinfluss und kann sich allmählich erwärmen.“ Straubinger Tagblatt, 20.03. Mit dem Frühlingsanfang schien die Sonne einige Tage vom wolkenlosen, blauen Himmel.

Er ist’s.
Frühling lässt sein blaues Band
Wieder flattern durch die Lüfte;
Süße, wohlbekannte Düfte
Streifen ahnungsvoll das Land.
Veilchen träumen schon,
Wollen balde kommen. –
Horch, von fern ein leiser Harfenton!
Frühling, ja du bist’s!
Dich hab‘ ich vernommen!
Eduard Mörike

Maerz 2019 2Veilchenblüte im eigenen Garten, 21.03.2019

Ab Freitag, den 22.03., setzte sich bei viel Sonnenschein auch bei uns die milde Luft durch, 17,2 °C wurden registriert. Damit war das Ende der Fahnenstange erreicht. Ein Schwall polarer Kaltluft mit Bewölkung beendete die kurze Schönwetterlage zu Wochenanfang (25.03.); es herrschte wechselhaftes Aprilwetter mit niedrigen Temperaturen und Niederschlägen, die im höheren Bergland als Schneegriesel bzw. als Schnee fielen. Einer Zeitungsmeldung vom Donnerstag, den 28.03., zufolge, soll es am kommenden Wochenende „wieder deutlich wärmer werden“. Diese günstige Wetterlage bewegte einen Zitronenfalter zu einem ersten Ausflug und die Bienen summten und brummten um die Erikarabatten im Garten. Auch ein Schmetterling der Gattung Fuchs gaukelte nach dem Besuch der Veilchen durch die Frühlingslüfte. „Lätare“ (lateinisch „sich freuen“) heißt der vierte Sonntag der Passionszeit. Evangelisches Sonntagsblatt Nr. 13. Grund zur Freude bot das Wetter am Sonntag, den 31. März. An diesem Tag wurde mit 17,6 °C der höchste Wert des Monats gemessen, der niedrigste Wert wurde mit 1,2 °C am 21.03. erreicht. Zu Nachtfrösten ist es nicht mehr gekommen.

Niederschlagsmenge: 119,6 l/m² (private Wetterstation Martin Bohmann, Eggerszell, 490 m über NN)

Fazit

Gleich drei Sturmtiefs aus Nordwesten prägten den Charakter des Wetters in der ersten Dekade; sie führten zu erheblichen Schäden und behinderten den Bahnverkehr. Der Vorfrühling pausierte ab dem 11.03., in den Bergen schneite es nochmal. Einen Hauch von Frühling mit 17,2 °C gab es am 17.03. Obwohl die Sonne zu Frühlingsanfang ganztägig schien, blieben die Temperaturen bei 10,5 °C hängen. Einige sonnige Tage folgten, die Luft erwärmte sich am 22.03. auf 17,2 °C. Dieses kurze Intermezzo beendete polare Meereskaltluft zum Beginn der neuen Woche (25.03.).

Am kommenden Wochenende soll es „wieder deutlich wärmer werden“, hieß es. Bis zur 20-Grad-Marke fehlten doch noch einige Grad, aber die Sonne schien am Samstag, den 30.03., ganztägig vom wolkenlosen blauen Himmel, das galt auch für den letzten Märztag.

Der Durchschnitt des Minimums lag bei 4,3 °C, der des Maximums bei 11,6 °C. Laut einer Radiomeldung vom 1. April war der Monat März 2019 bayernweit im Durchschnitt um 3 Grad zu warm (kein Aprilscherz!).