Hunderdorf. (hk) Am Donnerstagvormittag wurde Ehrenbürger und Heimatforscher Kornel Klar im Rathaus in Hunderdorf mit dem Bundesverdienstkreuz am Bande durch den Staatsminister für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten Helmut Brunner ausgezeichnet. Er würdigte Klars Verdienste nicht nur um die Aufarbeitung der Heimatgeschichte, sondern auch dessen ehrenamtliches Engagement für das Bayerische Rote Kreuz und auf sportlichem Sektor.
Bürgermeister Johann Hornberger freute sich darüber, dass der Ehrenbürger der Gemeinde Hunderdorf Kornel Klar durch den Staatsminister Helmut Brunner die hohe Auszeichnung der Verleihung des Bundesverdienstkreuzes erfahren dürfe. Der Minister sagte eingangs, Kornel Klar habe die Heimat und die Geschichte seinen Mitmenschen näher gebracht und werde deshalb auf Vorschlag des Bayerischen Ministerpräsidenten mit dem Bundesverdienstkreuz am Bande ausgezeichnet. Brunner würdigte außerdem Klars über Jahrzehnte hinweg andauerndes Engagement im sportlichen Bereich und beim Bayerischen Roten Kreuz (BRK). So habe sich Klar beim Sportverein Sankt Englmar als Gründer, wie auch später beim Sportverein Neukirchen in verschiedenen Funktionen für die aktive Mitarbeit zur Verfügung gestellt. Beim BRK gründete er die Ortsgruppen Neukirchen und Windberg und war auch viele Jahre lang Kreiskolonnenführer und Erste-Hilfe-Ausbilder. Sein besonderes Steckenpferd war und ist aber, so der Minister, die Heimatforschung.
Dann ging Minister Brunner auf den Lebenslauf und Klars Heimatforscher-Aktivitäten ein. Als gebo- rener Donauschwabe aus dem Jugoslawien Banat musste Klar durch die Kriegsereignisse mit der Familie aus der angestammten Heimat fliehen und kam so nach Hunderdorf. Seine erste Anstellung erfolgte im Oktober 1945 als Lehrer. Nachdem zur Erteilung des heimatkundlichen Unterrichtes schriftliche Unterlagen fehlten, begann er alles zu sammeln, was er über Englmar und Umgebung finden konnte. So entdeckte er seine Vorliebe für die Geschichte.
Zahlreiche Broschüren und verschiedene Chronikbände
Nach der Pensionierung als Lehrer im Jahre 1987 konnte er sich voll und ganz der Heimatforschung widmen. So erschienen verschiedene Chronikbände, wie „Hunderdorf in der guten alten Zeit“ oder „Hunderdorf - das 20. Jahrhundert in Bildern“. Darüber hinaus verfasste er zahlreiche Broschüren mit Geschichtszusammenfassungen, oder über Schulen, Kirche und Pfarrei, Post und Eisenbahn, das Kloster Windberg sowie über verschiedene Schlösser. Wanderwegbeschreibungen, Werke über das Leben der heiligen Schutzpatrone sowie über Adelsgeschlechter im Landkreis, in Niederbayern und der Oberpfalz runden das engagierte und wertvolle Wirken von Kornel Klar ab.
Der Minister hob hervor, dass Klar inzwischen schon über 1000 Orte erforschte und seit vielen Jahren zur Ortschronik auch die jeweiligen Jahrbücher für die Mitgliedergemeinden der Verwaltungsgemeinschaft Hunderdorf, Neukirchen und Windberg erstelle. „Sie genießen hohe Wertschätzung und sind weithin anerkannt als fachkundiger Ansprechpartner.“, würdigte Staatsminister Brunner die Arbeit von Ehrenbürger Kornel Klar und fand es höchst bemerkenswert, dass Klar, trotz seines hohen Alters, in der nächsten Woche kann er seinen 86. Geburtstag feiern, mit voller Schaffensfreude und Hingabe nach wie vor als Ortschronist tätig sei. In Anerkennung und Dank für sein herausragendes Lebenswerk heftete Brunner Kornel Klar das Bundesverdienstkreuz am Bande an und überreichte ihm die dazu gehörende Urkunde.
Bereits ausgezeichnet mit der Schlichtmedaille
Auch Landrat Alfred Reisinger sprach Klar Respekt für seine Arbeit in der Region aus und betonte, dass er sich damit die hohe staatliche Anerkennung wahrlich verdient habe. Reisinger sagte, dass Klar für die Geschichte unserer Heimat sehr viel getan und in Chroniken die Entwicklungsschritte festgehalten habe. Deshalb wurde ihm auch schon die Schlichtmedaille für Verdienste um Heimat und Brauchtum verliehen, betonte der Landrat.
Landtagsabgeordneter Josef Zellmeier gratulierte ebenfalls zur Verleihung des Bundesverdienstkreuzes und würdigte die ehrenamtlichen Tätigkeiten Klars. Nach dem Festakt gab es noch einen kleinen Imbiss und die Anwesenden stießen mit einem Glas Sekt auf Kornel Klar an.