Falkenfels. Das Hard Summer als kleines Festival eine feste Größe

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Mad Sabbath begeisterte beim Festival. Foto: Isabella Pirkl – Vergrößern durch Anklicken!

„Ich bin total glücklich“

Nach den regnerischen vergangenen Tagen wirkte das Wetter wie bestellt: blauer Himmel und Sonnenschein. Die kleine niederbayerische Gemeinde Falkenfels ist am Samstag der Underground-Tipp ...

... der Metalszene gewesen: Das Hard Summer Festival ist seit etwa zehn Jahren eine feste Institution, auch wenn es bewusst klein gehalten wird.Als Opener um die Mittagszeit geben sich die Augsburger Scrying Mirror die Ehre mit einem Vorgeschmack auf das brandneue Album ‚Resurrection‘. Kontrovers zur klaren Stimme folgen Morfection, Death Metal mit gekonntem Growling. „Metal ist eine freie Kultur, jeder wird akzeptiert, wie und was er ist“, erklärt Markus Lösch, Bestandteil der ehrenamtlich tätigen Helfer-Crew um den Veranstalter Stephan Moro.

Das wird schnell klar, als sich ein Moshpit vor der Bühne bildet und einer ruft: „Leute, da sind Kinder, hört mal auf, lasst die mal durch!“ Im nächsten Moment stehen etwa zehn langhaarige Hünen Spalier.

„Das ist ein Familienfest, hier schaut man aufeinander“, erklärt Organisator Stephan Moro, aus diesem Grund will er es auch klein halten. Moros Vater habe früher ein Wirtshaus in Falkenfels gehabt und zur Johannifeier ein großes Zelt auf dem Gelände aufgestellt. „Ich wollte mit meiner Band Deja Vu einfach irgendwo auftreten“, sagt der Schlagzeuger, „dann hab‘ ich ein Festival draus gemacht. Aber ich bin kein Veranstalter, ich mach‘ das wegen der Musik, um zu spielen.“

Und die Bands? Die liefern

Dann folgt ein Geheimtipp: die Nürnberger/Straubinger Mechanic Tyrants. Sauberer Speed Metal mit prägnanten Gitarrensoli und Wohlfühlgarantie für die Fans. „Der Sound ist stark hier, die Leute sind nett, wollen dir gleich helfen, das ist Wahnsinn“, meint Basser Danny Keck. „Ich würde jeder Band empfehlen, hier zu spielen“. Diese Atmosphäre findet auch weit über Bayern hinaus Anklang. „2019 hab‘ ich zwei Erfurter kennengelernt, die kommen seitdem jedes Mal für das Hard Summer her“, erklärt Uwe Nindel, Teil der Crew und Moros bester Freund, stolz.

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Die Bands rissen die Festivalbesucher regelrecht mit. – Vergrößern durch Anklicken!

Die Hessen von Stagewar betreten die Bühne: Modern-aggressiver Trash mit grundsolider Frontstimme. Auch Witchbound liefern ab: Schrammende Gitarren, gelungene Abwechslung in den Gesangspartien. Eine Offenbarung des Abends ist Power Theory, weit gereist, aus Pennsylvania, USA. Zwar nicht Headliner, aber sicher die Qualitäten dazu: Melodisch eingängige Arrangements untermalt von galoppierenden Drums – sofort fühlt man sich an den ganz eigenen Sound der 80er und 90er mit Ronny James Dio und Judas Priest erinnert. Großer Power Metal mit hervorragendem Gesang. „It is very different from other places we’ve been. Here people are so friendly and enthusiastic”, lobt auch Sänger Jim Rutherford den familiären Flair. Den Fans gefällt’s, das Zelt ist gerammelt voll.

Oldschool-Power-Metal

Deja Vu – hier spielt die Musik für Stephan Moro. An den Drums ist der Vollblutmusiker nicht aufzuhalten. Großer Oldschool-Power-Metal, der mit Unterbrechung seit 1986 vollmundigem Wein gleicht: aufregend vom ersten Schluck an und voller Elan im Abgang. Klar ist: Die machen das, weil es ihnen Spaß macht. Die Speeder von Stallion sind immer gern gesehen: Beständig solide Bühnenshow mit geballter Energie. Gegen 22.05 Uhr trumpft der Hauptact Brainstorm auf: gefühlt eine Million Einzelteile für das Schlagzeug, zehn Gitarren stehen gestimmt backstage. Die Leute warten geduldig, bis die Baden-Württemberger das Zelt abreißen – natürlich im übertragenen Sinn. Den krönenden Abschluss bietet Mad Sabbath, ein in ihren Cover-Versionen von Black Sabbath akribisches Musikerarrangement. So akribisch, dass der Sänger wohl Gefahr läuft, mit dem Original, Ozzy Osbourne, verwechselt zu werden. Die Hartgesottenen feiern noch bis in die frühen Morgenstunden. „Ja, natürlich bin ich total glücklich und zufrieden!“, sagt Moro und freut sich. „Was für eine Frage.“

Pressemitteilung Veranstalter/Isabella Pirkl vom 5. September 2023