Wildblumen und Pflanzen unserer Gegend
In unserer, was Pflanzenstandorte anbelangt, sehr unterschiedlich geprägten Vorwaldlandschaft, kommen auch sehr verschiedene Blumen und Pflanzen vor. Acht zum Teil sehr rare Exemplare sind hier vorgestellt:
1. Schuppenwurz
Sie wächst als echter Schmarotzer auf den Wurzeln der Erle, Hasel oder Buche und Pappel, ohne den Wirtsbaum allzu sehr zu schaden. Sie blüht schon im März, leicht rosa, am Westhang des Perlbachtales. Geschützt.
2.Seidelbast
Er gehört eigentlich zu den Stauden (Sträuchern), liebt den Schatten und blüht in warmen Frühjahren schon im Februar in hellem bis kräftigem Violett an einigen Waldrändern des nordwestlichen Gemeindegebietes. Er ist geschützt und giftig. Fruchtstand: rote Beeren.
3. Maiglöckchen
Es blüht an schattigen Plätzen der Waldränder, wo auch ein wenig Licht hinkommt. Die kleine Glockenblüte ist weiß. Die Blätter sind länglich, spitz zulaufend (lanzettförmig). Der Fruchtstand ist eine rote Beere. Es ist giftig, geschützt, kommt noch öfter in unserer Gegend vor.
4. Trichterfarn
Er gilt als kleine Besonderheit unter unseren Farnen. Er wird auch Straußfarn genannt. Seine Wuchsform gleicht dem eines Trichters und wird stellenweise 120 cm hoch. Er kommt im Talgrund des Perlbaches noch häufig vor.
5. Schwertlilie
Sie mag den nassen, nährstoffreichen Boden. Ihre Blüte ist ein schönes helles bis dunkleres Blau. Die Blütenblätter sind geädert. Die sehr seltene Pflanze wächst bei uns nur noch im unteren Perlbachtal. Sie blüht im Juni und ist geschützt.
6. Arnika
Der Arnika liebt leicht feuchten Waldboden auf lichtem Standort, wächst aber auch auf trockenen Wiesen. Der Boden muss silikatreich sein. Er hat eine Bodenrosette von Blättern. Am Stengel sind nur ganz kurze Blätter vorhanden. Er blüht gelb im Juni bis Anfang Juli - nur mehr an einer Stelle unseres Raumes - und ist geschützt.
7. Zweiblättrige Waldhyazinthe
Diese Orchidee ist eine Rarität unserer wildblühenden Blumen. Sie blüht in der Farbe weiß, etwa Ende Juni, am lichten Hochwaldsaum an einer Stelle unserer Gegend.
8. Wegwarte
Der Name der äußerst widerstandsfähigen Blume sagt aus, wo sie wächst. Sie blüht hellblau von Juni bis September. An beiden Straßenrändern nach Straubing wird sie leider schon gleich nach dem Aufblühen der Verkehrssicherheit - freie Sicht! - durch Mähen geopfert. Diese Blütenpflanze wurde in Notzeiten als Kaffeeersatz (Zichorie) verwendet.
Literatur: Münker, Bertram: Wildblumen (Hgb. Steinbach) - Fotos: Wikimedia commons 2.0/3.0 Jörg Hempel / H. Zell / FoeNyx / Praskac.de / D. Langlois / H. Brisse / I. blanc / S. Olkowicz
Quelle: Martin Graf, in: Mitterfelser Magazin 2/1996