„Berge“ - Buchvorstellung im Burgstüberl Mitterfels

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Martin Graf, der Vorsitzende des Waldvereins Mitterfels, übergab im Rahmen der Buchvorstellung einen Spendenscheck für den Neubau des Falkenstein-Schutzhauses.

Mitterfels. Auf Einladung des Bayerischen Wald-Vereins, Sektion Mitterfels, sowie des Arbeitskreis Heimatgeschichte Mitterfels fand im Vortragsraum des Burgmuseums Mitterfels die Präsentation des neuen Lesebuchs „Berge“ aus dem Lichtung-Verlag statt.

Der Lichtung-Verlag aus Viechtach ist vor allem durch die Herausgabe des Monatsmagazin „Lichtung“ bekannt, welches sich hauptsächlich mit kulturellen Veranstaltungen und Beiträgen aus Ostbayern befasst. In regelmäßigen Abständen werden auch Bücher zu interessanten Themen veröffentlicht. So zuletzt das jetzt vorgestellte Lichtung-Lesebuch „Berge“, herausgegeben von den beiden Geschäftsführerinnen des Verlages, Kristina Pöschl und Eva Bauernfeind.

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Martin Graf begrüßte die Geschäftsführerin des Lichtung-Verlags, Kristina Pöschl (Foto rechts), den lokalen Autor Herbert Becker, Mathias Linsmeier, der die musikalische Umrahmung besorgte, und die Gäste.

2018 11 16 05 BergeHerbert Becker ließ seinen Hausberg Gallner erzählen.

Kristina Pöschl, die von Martin Graf, Vorsitzender des Bayerwaldvereins Mitterfels herzlich begrüßt wurde, erläuterte die Idee für dieses Buch. Früher waren die Berge nicht immer leicht und für jedermann erreichbar, in der Mythologie galten sie oft als Sitz der Götter, man sollte sie nicht besteigen, höchstens umrunden. Sie waren heiliger Lebensraum, auch in der Bibel haben sie noch eine große Bedeutung. Das hat sich bis heute sehr verändert, Berge sind heute für alle da, für manche als Sehnsuchtsort, an denen die Natur erfahren werden kann. Oder bei anderen erzeugt eine Gipfelbesteigung das Gefühl von Erfolg, eine Anstrengung wird belohnt. Dies bringt aber auch Risiken, wie die Ausbeutung der Natur mit sich. Wanderwege und Wegweiser markieren die Berge, Rodungen für Skipisten und Bauten auf Gipfeln bestimmen heute immer öfter das Aussehen der Berglandschaften, das Vergnügen verdrängt den Erholungsgedanken.

25 teils namhafte Autoren, aber auch Nachwuchsschriftsteller, haben ihre verschiedenen Sichtweisen zum Thema „Berge“ niedergeschrieben. Sie führen die Leser mit Gedichten, Kurzgeschichten und Prosatexten in die Berge des Bayerischen Waldes, des Alpenvorlandes und darüber hinaus: Vom Lusen, Osser, Arber oder den Gallner geht es bis in eine Steilwand der Dolomiten. Mitgewirkt haben u. a. Josef Berlinger, Friedrich Brandl, Franziska Wanninger, Werner Schmidbauer, Alexander Huber.

Nach den Ausführungen von Frau Pöschl stellte dann der lokale Autor Herbert Becker seinen Beitrag in dem Buch in kurzweiliger Art und Weise vor. Er ließ den 710 m hohen Gallner, seinen Hausberg, selbst erzählen, was sich im Laufe der Zeitgeschichte um ihn herum so alles zugetragen hatte. Bereits die Kelten sollen hier ihre Götter verehrt haben. Dass Papst Sixtus im 15. Jahrhundert als Schafhirte seine Kindheit hier verbracht haben soll, konnte allerdings nicht bewiesen werden. Oder wie es dazu kam, dass das Gallner-Kirchlein der heiligen Barbara gewidmet und zur Wallfahrtskirche wurde. Und auch das Gallnerfest, das immer am Pfingstmontag mit einer großen Besucherschar gefeiert wird, erfreue ihn immer wieder.

Musikalisch eindrucksvoll umrahmt wurde die Veranstaltung durch Mathias Linsmeier an seinem Akkordeon mit Liedern aus den Bergen.

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Zum Schluss informierte Martin Graf darüber, dass das Falkenstein-Schutzhaus im Bayerischen Nationalpark, das sich im Besitz des Bayerischen Wald-Vereins befindet, zur Zeit neu gebaut wird; die Neueröffnung und Einweihung ist für den Frühsommer 2019 geplant. Der Vorstand der Sektion Mitterfels habe in seiner letzten Sitzung einstimmig beschlossen, sich an den Kosten mit einer Spende von 3.000 Euro zu beteiligen, darüber hinaus solle damit ein Beitrag dafür geleistet werden, dass auch die kommende Generation mit der Möglichkeit der Nutzung des Schutzhauses einen Zugang zur schönen Natur und Landschaft des Bayerischen Waldes findet. Graf war erfreut darüber, dass der 1. Geschäftsführende Vorsitzende des Hauptvereins Georg Plettl mit seiner Gattin extra aus Regen angereist war, und übergab ihm symbolisch den Spendenbetrag. Nach Abschluss der Veranstaltung erfolgte bei einem Glas Wein noch ein angeregter Gedankenaustausch.