1000 Jahre Geschichte um Mitterfels - 09 Hartes 14. Jahrhundert

09 Hartes 14 Jh

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Vor gut 830 Jahren tauchte der Name Mitterfels das erste Mal in einer Urkunde auf; Gschwendt im Kinsachtal kann auf 900 Jahre zurückblicken; vor 960 Jahren übernahmen die Grafen von Bogen den östlichen Donaugau von den Babenbergern; Metten, im Jahre 766 gegründet, rodete zu Füßen der schützenden Bergkette zwischen Vogelsang und Hirschenstein . . . über 1000 Jahre interessante Geschichte, in die wir in halbmonatlich wechselnden Kapiteln eintauchen.

Zu den vorhergehenden Kapitelbeiträgen können Sie sich im Menue rechts in der Grafik „1000 Jahre Geschichte um Mitterfels“ durchklicken.

09 Hartes 14. Jahrhundert

Um die Mitte des 14. Jahrhunderts, so zwischen 1340 und 1360, häuften sich Unglück und Not in erschreckendem Maße.

 

Den apokalyptischen Reitern gleich kamen Pest, Hunger und Krieg. Mit einem genuesischen Schiff soll die Beulenpest eingeschleppt worden sein. Nach Hemauer und anderen Chronisten fiel ihr ein Viertel der deutschen Bevölkerung zum Opfer. Das Kloster Oberaltaich vermeldete binnen weniger Wochen den Tod von vier Priestern. Daraus können wir schließen, dass auch unsere Orte betroffen waren (1349).

Hungerjahre wurden durch mehrere Ereignisse ausgelöst. Von Heuschrecken-schwärmen wird berichtet, die etliche Jahre immer wieder auftraten und ganze Landstriche kahlfraßen. Und wo nichts geerntet wurde, gab's auch nichts zu essen. Dann folgten mehrfach gewaltige Hochwasserkatastrophen für die Höfe an der Donau. Das Kloster Oberaltaich war hierbei besonders stark betroffen. 1342 stand die Flut so hoch, dass es sogar die Straubinger Brücke überflutete. Durch die wochenlangen Regenfälle waren natürlich auch die höher gelegenen Gebiete schwerst geschädigt. Dieses Unglücksjahr war Anlass, dass Kaiser Ludwig der Bayer mit ungeheueren Geldaufwendungen eine "neue Donau" anlegen ließ, um so fürderhin solche Katastrophen vom Kloster und vom Markt Bogen abzuwenden.

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1348 und noch einmal 1354 schreckte ein furchtbares Erdbeben ganz Niederbayern auf. Es war mitten im Winter, an "Pauli Bekehrung" (25. Januar), dass zahllose Häuser, ja ganze Dörfer und Märkte einstürzten und die Leute obdachlos machten.

Stimmen wurden laut, wer die Schuld an solchen Heimsuchungen trüge. Bei der Pest wurde den Juden Brunnenvergiftung nachgesagt; in den Städten wie Straubing und Deggendorf ließ man es sie besonders spüren.

Schließlich kam auch noch der Krieg. Unter dem Herzog von Niederbayern-Straubing, Albrecht I. (1358-1404), fielen die Böhmen ein, angelockt und unterstützt durch einen Widerpart des Herzogs, den Peter von Egg. Die Böhmen nahmen die Festung Donaustauf und zogen dann, alles wild zerstörend, die Donau abwärts bis Deggendorf. Der Herzog konnte sie vertreiben und stürmte dann auch noch den Natternberg, wo sich der Egger verschanzt hatte. Das Kloster Oberaltaich hatte aus allem eine Lehre gezogen und das Kloster mit Graben und Mauer sichern lassen. Die Kriegsschäden waren derart, dass zum Ausgleich der Herzog einen Jahrmarkt gewährte, der "für alle Zeiten" im Markt Bogen zu halten war. Der Landrichter von Mitterfels wurde mit dessen Schutz beauftragt. So kam es, dass künftig unter den Einkünften des Richters von Mitterfels auch ein halbes Pfund Regensburger Pfennige aus den Händen des Oberaltaicher Abtes stammten.