Bruder-Konrad-Werkstätte in Mitterfels

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Bei der Grundsteinlegung am 21. November 1988 mussten die Ehrengäste sich warm anziehen. Vergrößern durch Anklicken!

Grundsteinlegung für die Werkstätte für Behinderte 1988

Die Werkstätte für Behinderte ist nach dem Schwerbehindertengesetz eine Einrichtung zur Eingliederung Behinderter in das Arbeitsleben. Sie bietet ...

... den Behinderten, die wegen Art oder Schwere der Behinderung nicht, noch nicht oder noch nicht wieder auf dem allgemeinen Arbeitsmarkt tätig sein können, einen Arbeitsplatz oder Gelegenheit zur Ausübung einer geeigneten Tätigkeit. Eines der wichtigsten Ziele der WfB ist die berufliche Rehabilitation. Diesem Ziel dient die Bereitstellung von Dauerarbeitsplätzen unter geschützten Bedingungen. Mit Hilfe der Arbeit wird versucht, Behinderte zu einem sinnerfüllten und glücklichen Leben zu führen.

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Der Winter hatte sich frühzeitig mit „Wachelwetter“ angemeldet.

Die Entwicklung der Werkstätten für Behinderte kann in vergleichbaren Formen bis in das 18. Jahrhundert zurückverfolgt werden. Im Wesentlichen waren es kirchliche Träger, die Behinderte in verschiedenen Anstalten aufgenommen haben. In der Diözese Regensburg hat die Trägerschaft für die Werkstätten für Behinderte die Katholische Jugendfürsorge übernommen.

Der Bau der Behindertenwerkstätte in Mitterfels konnte erst nach langen und schwierigen Verhandlungen über die Finanzierung der veranschlagten Kosten begonnen werden. An den Gesamtkosten in Höhe von 7,9 Mio DM beteiligten sich das Bayerische Staatsministerium für Arbeit und Sozialordnung, die Bundesanstalt für Arbeit, der Bezirk Niederbayern und die Trägerschaft.

Nach dem Baubeginn im Herbst 1988 erfolgte am 21. November 1988 die Grundsteinlegung. Die Größe des Grundstückes beträgt 14.300 qm; die Bebauung erfolgte entsprechend Bebauungsplan erdgeschossig mit flachgeneigten Sattel- bzw. Sheddächern mit Ziegeldeckung.

Im ersten Bauabschnitt wurden zunächst 70 Behinderten-Arbeitsplätze geschaffen; eine Erweiterung auf 120 bzw. 180 Plätze soll zu einem späteren Zeitpunkt geschaffen werden.

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Bereits am 7. Juni 1989 wurde Richtfest gefeiert und am 5. Februar 1990 war es soweit! Die Bruder Konrad Werkstätte nahm ihren Betrieb auf. Am 4. Juli 1990 war die offizielle Einweihung und kirchliche Segnung durch H. H. Weihbischof Wilhelm Schraml in Anwesenheit zahlreicher Ehrengäste.

Der Direktor der Katholischen Jugendfürsorge, H. Prälat Dr. Schweiger, dankte in seiner Ansprache der Gemeinde Mitterfels für die freundliche Aufnahme der Einrichtung von Seiten der Bevölkerung. Er zitierte Pfarrer Ringeisen, der seine Fürsorge für die Behinderten unter das Motto "Macht sie glücklich, macht sie froh" stellte. Dieses Leitmotiv gab er für das Arbeiten und Leben in der neuen Werkstätte den Mitarbeitern mit auf den Weg.

Die Bruder Konrad Werkstätte Mitterfels beschäftigt derzeit 88 behinderte Mitarbeiter in den Abteilungen Küche/Hauswirtschaft, Wäscherei, Metall und Montage.

In der Werkstätte werden Aufträge in sehr unterschiedlichen Bereichen ausgeführt. Einen großen Anteil nimmt dabei der Dienstleistungsbereich ein. Um für jeden Behinderten nach Eignung und Neigung einen geeigneten Arbeitsplatz anzubieten, muss die Werkstätte für Behinderte über ein möglichst breites Angebot an Arbeitsplätzen verfügen.

Der Eindruck, den die Behinderten über ihr Befinden in der Bruder Konrad Werkstätte vermitteln, und die Tatsache, dass sie gerne an ihren Arbeitsplatz kommen, lassen den Schluss zu, dass die Werkstatt für Behinderte nicht nur Arbeitsplatz ist, sondern vielmehr ein Lebensraum mit vielfältigen Aufgaben und Möglichkeiten für jeden einzelnen.

Quelle: Mitterfelser Magazin 1/1995