Landschaftspflegeverband berät. Gut für Mensch und Tier

Netzwerk Streuobst

Netzwerk Streuobst Vorwald-Produkte Foto: Katrin Hartisch

Seit zehn Jahren besteht das Netzwerk Streuobst Bayerischer Vorwald, das viele Fördermöglichkeiten eröffnet.

Der Landschaftspflegeverband Straubing-Bogen berät jetzt wieder alle Interessierten zu den Fördermöglichkeiten bei Neupflanzung und der Pflege mindestens 30 Jahre alter Obstbäume.

Ausgangspunkt der guten Fördermöglichkeiten ist das 2011 gestartete Netzwerk Streuobst Bayerischer Vorwald, das heuer sein zehnjähriges Bestehen feiert.

Besonders im Frühjahr erfreute man sich am Anblick blühender und wohlriechender Apfel-, Zwetschgen-, Birn- und Kirschbäume, die einzeln, zerstreut oder als Gruppen an Wegrändern und Gärten stehen. Im Herbst werden die Früchte zu Säften gepresst oder als Marmelade verkocht. Doch nicht nur für das Auge und für den Geschmack sind Streuobstwiesen wertvoll. Sie gelten mit ihren großkronigen, hochstämmigen Obstbäumen als wichtiger Lebensraum für Arten wie den Schwarz- und Grünspecht oder den Steinkauz. Spezielle Moose, Pilze oder Flechten siedeln sich gerne auf alten Obstbäumen und in Baumhöhlen an.

Lebensraum für Siebenschläfer und Bienen

Auch der Siebenschläfer ist ein typischer Bewohner dieses Lebensraums. Extrem wichtig sind die blühenden Bäume für Insekten wie unsere Honigbienen und die große Vielfalt an Wildbienen, zu denen übrigens auch die Hummeln zählen. Immer sollte in den Streuobstbeständen auch ein kleiner Anteil an Totholz vorhanden sein, denn rund 25 Prozent unserer heimischen Käferarten sind auf Totholz angewiesen. Viele Gründe also, unsere Bestände zu erhalten, wieder alte, regionaltypische Obstsorten anzupflanzen und überalterten Bäumen einen Pflegeschnitt zu gönnen. Aber auch die Biotopvernetzung, beispielsweise durch Pflanzung von Feldhecken, ist mit bis zu 85 Prozent der Kosten förderfähig. Für alle Interessenten in den ILE-nord-23-Gemeinden, deckungsgleich mit der Kulisse des Netzwerks Streuobst, gilt dieser höhere Fördersatz. In den Landkreisgemeinden südlich der Donau ist die Förderung mit einem Satz von 70 Prozent möglich. Gefördert wird dies über Naturschutzprogramme.

Ganz aktuell ist dazu jetzt die neue Internetseite online gegangen. Unter www.netzwerk-vorwald-natur.de kann man sich umfassend über das Projekt und die Fördermöglichkeiten informieren. Interessenten können sich aber auch jederzeit an Julia Schnurrer, Telefon 09421/973-530, oder Anna Jirosch, Telefon 09421/973-437, vom Landschaftspflegeverband Straubing-Bogen wenden. Einzelheiten werden mit den interessierten Grundstückseigentümern bei einer persönlichen, kostenlosen Beratung abgestimmt. Förderfähig sind die Pflanzung von Obsthochstämmen zur Ergänzung bestehender Streuobstwiesen oder die Neuanlage auf extensiv bewirtschafteten Flächen in der freien Landschaft, am Ortsrand oder um Weiler und Einzelgehöfte. Obstgärten im Siedlungsbereich können nicht gefördert werden.

Erhalt und Vermarktung heimischer Streuobstwiesen

Das Netzwerk Streuobst Bayerischer Vorwald umfasst das gleichnamige BayernNetzNatur-Projekt, gefördert vom bayerischen Staatsministerium für Umwelt und Verbraucherschutz, und das Projekt Kultur.Landschaft.Kulinarik, gefördert vom Amt für Ländliche Entwicklung Niederbayern aus Mitteln des bayerischen Staatsministeriums für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten. Ziel sind Erhalt und Vermarktung heimischer Streuobstwiesen und deren Produkte. Aus touristischer Sicht soll die naturnahe Kulinarik unserer Heimat weiterentwickelt und herausgestellt werden.