Gedenkgottesdienst im Spitalwald wird seit 2000 gefeiert

Gedenkkapelle SpitalwaldIm Spitalwald hinter der Gedenkkapelle an der B 20 sollte in den 90er Jahren eine große Mülldeponie entstehen. (Foto: hab)

. . . mit einem Link zu einer Zusammenfassung des Kampfes gegen die Mülldeponie

„Vergessen ist eine Gnade, aber auch eine große Gefahr.“ So führte Bürgermeister Wolfgang Zirngibl in seiner Rede anlässlich eines Gottesdienstes in Erinnerung an den Kampf gegen eine Mülldeponie im Spitalwald bei Gschwendt ein. Der alljährlich bei der Gedenkkapelle am Waldrand bei Gschwendt nahe der B 20 stattfindende Gottesdienst musste in diesem Jahr aufgrund des starken Regens in die Kirche Sankt Christoph verlegt werden. Die kirchliche Feier am 3. Oktober gehört seit 2000 zu den zentralen traditionellen Veranstaltungen des inzwischen zum Kapellenwanderverein umbenannten Vereins, der einst in Erinnerung an den Kampf gegen die Mülldeponie gegründet wurde. Musikalisch umrahmt wurde der Gottesdienst würdevoll durch den Steinacher Liturgiechor mit Judith Wagner an der Orgel. Auch wenn Vergessen manchmal gut sein könne, so Bürgermeister Zirngibl, sei gerade in Gschwendt das regelmäßige Zusammenfinden an der Kapelle ein Mittel, nicht zu vergessen. Er erzählte den zahlreichen Teilnehmern dieser Gedenkveranstaltung eine Fabel, in der sie selbst bildhaft gelobt wurden, da sie sich einst in ihrem Kampf gegen die Mülldeponie gegenüber Behörden und Politik taub gestellt hatten und ihren Weg gegangen waren. Zirngibl erzählte von Fröschen, die sich in einem Wettkampf den höchsten Punkt der Gschwendter Kirche als Ziel gesetzt hatten. Alle den Kampf beobachtenden Frösche glaubten von Anfang an nicht an das Erreichen dieses Ziels und nahmen schließlich allen kämpfenden Fröschen mit ihren deprimierenden negativen Äußerungen den Willen und die Kraft. Nur ein Frosch erreichte das Ziel. Er stellte sich als taub heraus und hatte daher die entmutigenden Kommentare nicht gehört. Er ging seinen Weg und erreichte so das Ziel. Die Gschwendter Bürger gingen ihren Weg, auch wenn ihnen damals von vielen Stellen die Aussicht auf Erfolg abgesprochen worden war. Zirngibl dankte allen, die in dieser Zeit im Spitalwald und bis weit über die Grenzen der Gemeinde hinaus tätig wurden, um die Mülldeponie in ihrer unmittelbaren Umwelt zu verhindern. Sein Dank galt allen, die dazu beigetragen hatten, 2000 als Dank eine Kapelle am Waldrand an der B20 zu errichten, und allen, die jedes Jahr am 3. Oktober zu der Gedenkstelle kommen, um mit dem Vorsitzenden des Kapellenfördervereins Josef Landstorfer, seinen Helfern und Pfarrer Wolfgang Reischl aus Steinach einen Gottesdienst zu feiern.

Quelle: Irene Haberl/BOG Zeitung (Zeitversetzte Übernahme aufgrund einer Sperrfrist)

>>> Karl Christl: eine Zusammenfassung der Ereignisse zur Verhinderung der Mülldeponie [. . . finden Sie hier.]