Woid-BLOG. Goglhof im Donnerwinkel

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Auf Spurensuche nach dem früheren Goglhof

In tiefen Gedanken verwoben gehe ich vorbei am Fenzlhof, hinauf in den Donnerwinkel. Dort, wo sich Klammerloch und Osserbach treffen, verschwinde ich im Wald ...

(Gogl = Jakob)

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Quelle: Heimatbuch Hammern

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Osserbach am Goglhof, 2019 - Vergrößern durch Anklicken!

In tiefen Gedanken verwoben gehe ich vorbei am Fenzlhof, hinauf in den Donnerwinkel. Dort, wo sich Klammerloch und Osserbach treffen, verschwinde ich im Wald, mehr einem Bauchgefühl folgend, ein alter Weg zieht bergwärts den Osserbach entlang, kalt ist es noch in schattigen Lagen, droben auf dem Osser liegt noch Schnee, halten sich zäh diese Böhmerwaldwinter. Einsam lagen die Höfe verstreut im Wald.

Der Wald, die Natur, sie brachten diese Gottesfürchtigkeit, spross manche Saat, der Bauernstolz und künisch‘ Recht. Schwarze Wolken zogen übers Land, kamen Blitz und Donner herüber, schickten manch Unbilden übern Grenzkamm, schleppten Not und Teufel in die Gegend, war das Leben allein schwer genug! Waren schwere Wetter und schlimme Zeiten, nicht alles gut und oft genug nur schöngeredet! Blieb so viel Hass und Furcht zurück, zog Stacheldraht durch die Wälder. War der Goglhof Sperrgebiet, drunten in Hammern huschten verstohlene Blicke herauf, manche Sehnsucht verkroch sich stumm in den Ulavaauen. Wucherte zwischenmenschlicher Mist in stummer Not vor sich hin. Arbeiten, mit dem Wald leben, sich dem Dasein ergeben, - wird manche Lebensgeschichte immer wieder aufs Neue durchlebt, fängt gern von vorne an, der alte Mief! Haben Menschen auf beiden Seiten drunter gelitten, ist viel Unrecht geschehen.

Nur die Natur ist wilder geworden, war frei im Niemandsland.

Ja, der Goglhof, hat lange vor sich hin sinniert, hat gewartet eine Zeit lang, ob seine Leut‘ wiederkommen, blühen oft Kirschbäume tief im Wald. Sind die Balken morsch und wurmig worden, hat der Sturm die Schindeln gehoben, hat sich manch einer geholt, was er brauchen konnte, ist kalt und feucht und unmenschlich geworden, ist verfallen das alte Zeug, hat die Zeit vieles mit sich gerissen.

Sitze hier am Goglhof, erzählt der Wind und das Wasser mir ein paar Geschichten. Wer weiß schon, was gewesen wäre oder sein hätte können …?

Hüpft ein Zaunkönig aufgeregt auf brüchigen Mauerresten, schaukelt ein Trauermantel in der warmen Märzsonne - ist so friedlich und schön!