Blick in die regionale „Wetterkiste“

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Winter-Rückblick 2016/2017

Dezember: Der meteorologische Winter hat mit Donnerstag, den 01.12., begonnen. Zuerst die Ausgangslage: „Eine Hochdruckzone bei Irland . . .

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Gefährliche Glatteisbildung am Messort, 31.01.2017

Winter-Rückblick 2016/2017

Vorbemerkungen:  Die Festlegung der Jahreszeiten erfolgte nach der meteorologischen Einteilung, nicht nach der kalendarischen (astronomischen).

Mess- und Beobachtungsort:  Mitterfels-Scheibelsgrub, Auf der Höhe 24, geografische Lage: 425 m über Normal Null (NN), Südhang

Niederschlagsmenge:  private Wetterstation Martin Bohmann, Eggerszell (Pilgramsberg), 490 m über NN

Dezember

Der meteorologische Winter hat mit Donnerstag, den 01.12., begonnen. Zuerst die Ausgangslage: „Eine Hochdruckzone bei Irland sorgte für kalte und überwiegend trockene Luftmassen in unserer Region.“ Straubinger Tagblatt. Am Ort betrug das Minimum zum Start -0,2 °C, tags zuvor waren es noch -5,4 °C. Bei uns in Mitterfels blieb es bei einem Luftdruck von 1024 hPa niederschlagsfrei. Im Bayerischen Wald hatte es etwas geschneit, die Höhenrücken zeigten sich vorübergehend weiß. Ein Kaltluftstrom ließ die Temperaturen am Samstag, den 03.12., bis auf -5,6 °C sinken, am Tag darauf bis -5,4 °C – es war ein Eistag, ebenso der Nikolaustag, 05.12. Auch am 06.12. kam das Maximum nicht aus dem Frostbereich heraus, der Hochnebel hielt sich ganztägig; zu Niederschlägen kam es an den frostigen Tagen nicht. Mittwoch, der 07.12., war abermals ein Eistag, alles ganz anders als zur selben Zeit im letzten Jahr – geradezu ein Kontrastprogramm. Auch der 08.12. war ein Eistag mit zauberhafter Raureifbildung. Der tagelang anhaltende Dauerfrost schuf vorübergehend eine geschlossene Eisdecke auf dem Gartenteich.

W2017 Bild 2w„Missionskreuz“ im Schutz der Douglasien, Friedhof Mitterfels am 08.12.2016; bezaubernde Raureiftage

Die fünftägige Frostperiode ging am Freitag, den 09.12., zu Ende. „Ein Hoch über dem Balkan sorgte für milde Luft. Zeitweise bestimmen auch Tiefausläufer das Wetter.“ Straubinger Tagblatt vom 10.12. Mit wechselhaftem Wetter, mal lang anhaltender Nebel, mal sonnig, vor allem in höheren Berglagen, verging die Woche vom dritten zum vierten Advent. Zu Niederschlägen kam es nicht. Leichten Nachtfrost gab es vom 15. auf den 16.12. und Samstag, der 17.12., war wegen des dauerhaften Nebels ein Eistag mit einem Maximum von -0,6 °C. Die Wetterlage vom 19.12.: „Ein Hoch bestimmt unser Wetter. In tieferen Luftschichten halten sich weiterhin feuchtkalte Luftmassen.“ Straubinger Tagblatt vom Montag, den 19.12. Die Woche vor Weihnachten begann bei ruhigem Wetter sonnig, aber kalt, ein weiterer Eistag war am Dienstag zu verbuchen.

W2017 Bild 1wDie maschinelle „Frau Holle“ schaffte die Grundlage für den Wintersport bzw. half die Verhältnisse zu verbessern; Englmarer Skigebiet

Am Tag der Wintersonnwende, den 21. Dezember, mit dem kürzesten Tag und der längsten Nacht, betrug das Maximum, nebelbedingt, -1,5 °C. Dank Maschinenschnee soll morgen am Skilift Pröller-Klingelbach, Englmar, die Skisaison gestartet werden, Straubinger Tagblatt. Naturschnee wurde an Weihnachten nicht erwartet. Auf der Hochfläche Wiesenfelden, 620 m über NN, waren die Weiher zugefroren. Schlittschuhlaufen war für Kinder möglich. Das Hoch „Xander“, reichend von der Biskaya bis weit hinein nach Osteuropa und Russland, gab den Ton an, auch in den allerletzten Tagen vor Weihnachten. Allgemein war es in den Hochlagen des Bayerischen Waldes sonnig mit höheren Temperaturen als in den Niederungen, wo ganztägig Nebel herrschte.

Beispiel vom frühen Nachmittag des 22.12., Donnerstag:

Mitterfels: Nebel bzw. Hochnebel, Temperatur: -2,2 °C, weiterer Eistag

Großer Arber: sonnig, Temperatur: 4,6 °C

Am Tag vor Heiligabend blieb es wieder bei zauberhafter Raureifbildung ganztägig neblig, das Maximum betrug 0,5 °C.

An Heiligabend war es ganztägig nasskalt und neblig-trüb, das Maximum betrug 3,3 °C. Hoffnungen auf einen „richtigen Winter“ konnten die Meteorologen noch nicht machen. Ein Wetterumschwung wurde am Dienstag, den 27.12., vorhergesagt. Wird er Frost und Schnee nach Neujahr bringen? Wenigstens machte die technische Frau Holle ab 22.12. im Englmarer Skigebiet auf gut präparierten Pisten Skifahren möglich. Bis zu 40 cm Schneehöhe wurden am Dienstag, den 27.12., vom Predigtstuhl gemeldet. Ein sehr schöner, sonniger, aber kalter Wintertag war Freitag, der 30.12., mit einem Maximum von -1,9 °C. Ein weitreichendes Hochdruckgebiet vom Atlantik bis weit hinein nach Osteuropa bestimmte das Wetter. Die Wetterlage an Silvester: „Das Hochdruckgebiet mit Schwerpunkt über dem südlichen Mittelmeer bestimmt das Wetter.“ Straubinger Tagblatt, 31.12. Dies hieß für Mitterfels andauernd neblig-trüb und Dauerfrost. Im neuen Jahr wird der Winter im Freistaat einziehen, so die Prognose des Deutschen Wetterdienstes (DWD) vom gleichen Tag.

Niederschlagsmenge: 28,2 l/m²

Jahresabschluss

„Das Jahr 2016 ist in Deutschland deutlich zu warm gewesen. Die Temperaturrekorde der beiden Vorjahre wurden jedoch nicht erreicht. (…) Am kältesten war es mit einem Jahresmittel von 8,9 °C in Bayern.“ Straubinger Tagblatt vom 30.12. Wir gehen in ein neues Jahr. Was wird es uns bringen? Gott möge uns beschützen und seinen Segen zu unserem Tun geben.

Mein Konfirmationsspruch, den ich vor 61 Jahren erhielt, könnte ein Leitgedanke sein: „Seid fröhlich in Hoffnung, geduldig in Trübsal, haltet an am Gebet.“ Römer 12,12. Er kann Mut machen und Zukunftsängste überwinden helfen. Glück und Gottes Segen für das Jahr 2017!

Januar

Die Sonne bemühte sich am Neujahrstag redlich, Sieger blieb jedoch der zähe Nebel am Messort Mitterfels. Das Maximum betrug -2,6 °C. Der Raureif bildete eine zauberhafte Winterkulisse. Oberhalb der Nebelgrenze, die zwischen 500 und 600 m lag, schien die Sonne ganztägig vom wolkenlosen, blauen Himmel. Nach einer wochenlang anhaltenden Hochdruckphase wurde von den Meteorologen eine Wetteränderung angesagt: „Das Wetter stellt sich um. Das Hoch zieht ab, von Norden kommt heute eine Kaltfront mit Niederschlägen.“ Straubinger Tagblatt vom 02.01.2017. Es begann zu schneien, was vor allem die Liftbetreiber erfreute. Bis 05.01. hatte sich in Mitterfels eine sehenswerte, geschlossene Schneedecke von bis zu 20 cm gebildet, es schneite und stürmte heftig. Die physikalische Antriebskraft war das polare Sturmtief „Axel“, eine bis weit in den Süden reichende „Kaltluftzunge“, Deutscher Wetterdienst am Abend des 04.01. Vor allem an der deutschen Ostseeküste und den vorgelagerten Inseln Rügen und Usedom richtete es erhebliche Schäden an. Es war nachweislich die schlimmste Sturmflut entlang der Ostseeküste seit 10 Jahren.

W2017 Bild 3wWintereinbruch in Mitterfels-Scheibelsgrub, Auf der Höhe, 05.01.2017

Am Freitag, den 06.01., Tag der „Erscheinung des Herrn“ – Heilig Dreikönig –, ließ Väterchen Frost seine Muskeln spielen und trieb die Temperaturen in den Keller. Das Hoch „Angelika“ mit seiner östlichen Strömung war hierfür der Taktgeber, -13 °C betrug das Minimum. Es war ein frostiger, aber herrlicher Wintertag mit sehr viel Sonne. Noch kälter, mit -14,8 °C, war es tags darauf. Der bundesweite Kälterekord der bisherigen Saison lag nach Angabe des Deutschen Wetterdienstes (DWD) mit -26 °C in den Orten Schorndorf (Landkreis Cham) als auch in Reit im Winkel (Landkreis Traunstein), Straubinger Tagblatt vom Montag, den 09.01.2017. „Des einen Freud, des anderen Leid“. So waren die Wintersportverhältnisse in den Skigebieten durch die Schneefälle sehr gut, die Verkehrslage auf den Straßen problematisch, es kam zu vielen Unfällen mit Verletzten. „Sakrisch koit“ (bitterkalt) war es um diese Zeit in den Westbalkanländern mit Temperaturen bis unter -30 °C (ZDF Nachrichten, 10.01.). Die Menschen litten große Not und Pein, das zeigte der Bericht in den Abendnachrichten mehr als deutlich. Relevant für das Wettergeschehen auch bei uns zum Beginn der zweiten Dekade war das von Westen heranrückende Atlantiktief mit seinem Frontensystem. Im Osten hielt das kontinentale Kältehoch dagegen. Wer wird sich in den kommenden Tagen durchsetzen? Unbeständiges Wetter mit Schnee, Schneeregen und Regen war angesagt. Am Donnerstag, den 12.01., betrug die Höchsttemperatur am Messort 3,6 °C. Ein weiteres Sturmtief mit der Bezeichnung „Egon“ sorgte für erhebliche Turbulenzen. Seine Zugrichtung verlief vom Ärmelkanal über Norddeutschland hinweg in Richtung Baltikum, Wetterbericht ZDF vom 12.01. In unserer Region blies der Wind heftig, es schneite auch. Weiter im bayerischen Osten, im Mittelgebirge, herrschten strengere Wintergesetze. Stark heimgesucht wurde vor allem der fränkische Raum weiter nördlich sowie das nordwestliche Bergland jenseits der Mainlinie. Der Landkreis Straubing-Bogen kam glimpflich davon, die gefallene Neuschneemenge vor der Garageneinfahrt ließ sich ohne größeren Kraftaufwand wegschaufeln. Herausragend für den Wintersportbetrieb war die aktuelle Schneehöhe am 16.01. auf dem Großen Arber, 1,30 m wurden gemeldet.

w2017 Bild 4wMühlbachbogen bei Hintersollach; aufgelassenes Sägewerk in Eisstarre, 16.01.2017

Wie gestaltete sich nun das Wetter nach dem Sturmtief „Egon“? Dazu die Wetterlage vom Montag, den 16.01.: „Meeresluft polaren Ursprungs sorgt weiterhin für frostiges Winterwetter in unserer Vorhersageregion“, Straubinger Tagblatt. So stand ein weiterer Eistag bei ruhigem Winterwetter zum Wochenanfang ins Haus. Das Wetter gestaltete das Hoch „Brigitta“, Dauerfrost war angesagt, Niederschlag gab es keinen.

Froststarr grüßte im Osten derzeit der Vordere Bayerische Wald herüber. Am Messort wurde am frühen Donnerstagmorgen, den 19.01., ein Minimum von -10,5 °C gemessen, das Maximum des Tages betrug bei klarem, sonnigem Winterwetter -4,4 °C. Das Hoch „Brigitta“ gestaltete das Wetter in die dritte Dekade hinein: Strenge Nachtfröste, tagsüber Werte unter Null, sehr gute Wintersportverhältnisse. Eine Meldung vom 21.01. ließ aufhorchen: „Durch den Dauerfrost droht der Main-Donau-Kanal zuzufrieren. (…) Demnach trieben auf dem Kanal Eisschollen von bis zu 45 cm Dicke. 80 bis 100 Prozent der Wasserfläche waren bedeckt.“ Straubinger Tagblatt, 21.01. Wetterlage vom gleichen Tag: „Ein Hochdruckgebiet über Südosteuropa führt mit einer südöstlichen Strömung kalte Kontinentalluft zu uns.“

Das Wochenende vom 21./22.01. war ein besonders schönes: strahlender Sonnenschein, 20 cm Pulverschnee vor Ort, Dauerfrost mit einem Minimum von -9,5 °C. Auf dem Großen Arber lag eine Schneedecke von bis zu 110 cm, die Temperatur betrug dort am frühen Nachmittag des 22.01. 2,6 °C. Somit waren die Temperaturen im Mittelgebirge höher als in den Tallagen, nebelige Einflüsse verhinderten hier einen weiteren Temperaturanstieg. „In diesem Jahr spielte den Landwirten die Witterung in die Hände. Eine so intensive Frostperiode vermisste die Landwirtschaft in den vergangenen Jahren.“ Straubinger Tagblatt, Montag, 23.01. „Minus 19 Grad: Bayern weiterhin im Eiskeller“, eine Zeitungsnotiz vom selben Tag. Worin besteht der Vorteil? „Derzeit pflügen viele Landwirte ihre Felder. Der Boden friere danach ohne schützende Schneedecke aus, das verbessere die Bodenstruktur, weil durch den Frost größere Erdklumpen einfach auseinandergesprengt werden, da Eis ein größeres Volumen hat als Wasser. Der Boden wird dadurch krümeliger. Diesen Vorgang nennt der Fachmann ‚Frostgare‘. Auch viele Schädlinge wie Kartoffelkäfer und Blattläuse werden dadurch dezimiert.“ Aus Straubinger Tagblatt vom 23.01.

Das Hoch „Christa“ löste zu Wochenbeginn die stabile, hartnäckige „Brigitta“, die reihenweise Eistage provoziert hatte, ab. Am 23.01. gerieten die Werte bis -12,4 °C in den Temperaturkeller, tags darauf waren es schon -13,4 °C. Die tagelang anhaltenden zweistelligen Minusgrade hatten Auswirkungen auf die Schifffahrt. So kam diese auf der ostbayerischen Donau zum Erliegen, denn sowohl der Main-Donau-Kanal bis Kelheim als auch die Donau unterhalb Vilshofen waren bereits gesperrt. Info vom Straubinger Tagblatt am 24. Januar. Hoffnung keimte auf, weil die Minustemperaturen ab der Wochenmitte eine Trendwende vermuten ließen. Das Minimum ging auf einstellige Werte zurück und die Maxima stiegen tagsüber wieder leicht an. Die tagelang bestehende Inversionslage stellte die Temperaturen auf den Kopf. Beispiel vom 27.01.: Temperatur am späten Vormittag am Messort Mitterfels -4,5 °C, auf dem Großen Arber +4 °C. Zu Ende ging die 15 Tage bestehende Dauerfrost-Periode am 31.01. Am Dienstag, den 31.01., kam es dann zur angekündigten Wetterumstellung; Straubinger Tagblatt: „Ein kleinräumiges Tief sorgt für wechselhaftes und unbeständiges Wetter in unserer Vorhersageregion.“ Das Maximum am Messort betrug 2,3 °C, es war neblig-trüb, Glatteis hatte sich nachts gebildet. Straubinger Tagblatt vom 01.02.: „Eischaos in Ostbayern. Hunderte Unfälle und Dutzende Verletzte – Schulausfall in zahlreichen Landkreisen.“ Vorbei war es mit dem wochenlangen schönen Winterwetter. Der Januar hatte sein „Soll“ mehr als erfüllt, er wird nachhaltig in Erinnerung bleiben. Nach Aussage des Deutschen Wetterdienstes war er im Mittel um 2 Grad zu kalt. Das Minimum des Monats wurde mit -14,8 °C am 7. Januar erreicht.

Niederschlagsmenge: 61 l/m²

Februar

Wie wird es mit dem Winter im Februar weitergehen? Hat das Winterwetter im Januar sein Pulver verschossen? Vorbei war es jedenfalls mit dem schönen, dauerhaften und glitzernden Pulverschnee. Der Februar begann am 01.02. mit Tauwetter. „Der Winter legt in den kommenden Tagen fast überall in Deutschland eine Pause ein, milde Temperaturen waren angesagt.“ Straubinger Tagblatt vom 01.02. Ein erneuter Wintereinbruch mit Schneefall war nach Angaben der Meteorologen nicht in Sicht.

Bei der Wetterbeschreibung halte ich am 02.02. kurz inne, es ist Mariä Lichtmess, ein in früherer Zeit wichtiger Lostag im Jahresverlauf. „Lostage“ sind im Volksglauben für die Wettervorhersage bedeutsame Tage. Zuerst drei gebräuchliche Wetterregeln:

„Lichtmess im Klee, Ostern im Schnee.“

„Ist’s zu Lichtmess hell und rein, wird ein langer Winter sein. Wenn es aber stürmt und schneit, ist der Frühling nicht mehr weit.“

„Ist’s zu Lichtmess klar und hell, kommt der Frühling nicht so schnell.“ (Quelle: Wikipedia)

Wetterlage an diesem Tag: ruhige Wetterlage, am Nachmittag nach Nebelauflösung Übergang von heiter zu sonnig. In diesem Jahr lag am 02.02. eine geschlossene, verharschte Altschneedecke von 16 cm vor Ort am Messplatz. Auch der Gäuboden war noch vollständig mit Schnee bedeckt. Das Minimum betrug -1,5 °C, das Maximum 4,9 °C.

An Lichtmess ist der Tag gegenüber der Wintersonnenwende, 21.12., um eine Stunde länger. Mit dem 02.02. begann das neue „Bauernjahr“. Die Dienstboten („Ehhoiten“) auf den Höfen bekamen ihren restlichen Jahreslohn in Geld und Sachwerten (z. B. Kleidung, Schuhe, …) ausbezahlt. An diesem Tag endete das Dienstboten- und „Knechtsjahr“; der Arbeitsvertrag lief aus und sie konnten, beziehungsweise mussten, ihren Arbeitgeber wechseln. Die Verlängerung des Arbeitsverhältnisses um ein weiteres Jahr geschah üblicherweise durch Handschlag. (Quelle auszugsweise Wikipedia)

Milde Luftmassen über dem Atlantik drifteten ab Lichtmess nach Mitteleuropa, die Temperaturen stiegen langsam, es tropfte von den Dächern; dort, wo sich die Sonne anlegte, schmolz der Schnee im Garten. „Am wärmsten war es in München, wo am Samstag, den 04.02., 10,1 °C gemessen wurden.“ Straubinger Tagblatt, Montag, 06.02. Ab der Wochenmitte soll es wieder kälter werden, mit Dauerfrost wurde gerechnet. Es blieb dann dem über Osteuropa positionierten Kältehoch „Erika“ vorbehalten, aus der Prognose Fakten zu schaffen. Zu einem Eistag reichte es bei uns aber doch nicht, weiter im Norden schon.

Zum Ende der ersten Dekade gab es leichten Nachtfrost. Der Winter mit seinen vielen Eistagen und dem gefährlichen Glatteis hatte jedoch seinen Schrecken verloren. Die stärker werdende Strahlkraft der Sonne war, wenn sie ungehindert scheinen konnte, schon deutlich spürbar. Ab dem 12.02. versuchten fünf Eisbrecher, eine Fahrrinne auf dem Main-Donau-Kanal aufzubrechen, um dem Gütertransport wieder grünes Licht geben zu können. Die Wetterlage am Dienstag, den 14.02.: „Ein ausgedehntes Hoch bringt mit lebhafter Ostströmung zunehmend niederschlagsfreie Luft zu uns.“ Straubinger Tagblatt. Fortbestand des ruhigen Spätwinterwetters mit leichten Nachtfrösten, tagsüber viel Sonnenschein vom wolkenlosen Himmel. Das Kältehoch „Erika“ war äußerst beständig, schöne lichte Spätwintertage bescherte es uns. Eine Wetteränderung mit fallendem Luftdruck und etwas Niederschlag setzte am 17.02. ein, damit ging eine wochenlange Hochdruckphase zu Ende. Am 21.02. setzte bei 1012 hPa Regen ein. In der dritten Dekade fielen die Temperaturen nur am 25.02. leicht unter die Null-Grad-Marke. Zwei Tage vorher betrug das Maximum ansehnliche 13,9 °C. Zum Monatswechsel und zum Gang in den Frühling herrschte wechselhaftes und kühles Wetter; am 28.02., Faschingsdienstag, verdarben Schneeschauer die rechte Feierlaune.

Niederschlagsmenge: 48,6 l/m²

Fazit

Verglichen mit Dezember 2015 war der diesjährige ein kalter Geselle. 22 Frosttage und 11 Eistage wurden registriert. Es gab zauberhaften Raureif und zahlreiche neblig-trübe Tage. Die Niederschläge fielen äußerst spärlich. In der ersten Januardekade kam der in den Wintersportorten sehnlichst erwartete Schnee, aber auch frostige Kälte legte sich über das Land. So richtig kerniges Winterwetter herrschte ab der zweiten Monatshälfte, die Werte fielen mit dem Kältehoch „Brigitta“ in den Temperaturkeller. Die Wintersportmöglichkeiten waren ausgezeichnet, das Wetter in den Skigebieten prächtig. Ein Wintermärchen. Im Januar gab es 31 Frosttage und 23 Eistage. Die maximale Schneehöhe des Winters 2016/2017 am Messplatz betrug 20 cm, gemessen am 5. Januar. So einen Januar hat es schon lange nicht mehr gegeben, der Winter ein konditionsstarker Marathonläufer. Der Februar startete mit einer Phase der Milderung, es taute, bis auf geringe Altschneereste war der Garten bis zur Monatsmitte schneefrei. Zu erwähnenswerten Schneefällen kam es nicht mehr. Der Winter hatte seinen Kampf offensichtlich aufgegeben und dem meteorologischen Frühling Platz gemacht. Nur am Dienstag, den 28.02., ärgerten kurzzeitige Schneeschauer die „Maschkara“ bei ihrem Umzug in Haselbach. Im Februar wurden noch 12 Frosttage registriert. Zu Eistagen kam es nicht mehr.