Besondere Borkenkäferproblematik im Forstrevier Mitterfels: hoher Befall

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Das Bohrmehl unten am Baum ist ein Indiz für den frischen Käferbefall. Fotos: V. Riedle – Vergrößern durch Anklicken!

Keine Entwarnung

Der Borkenkäferbefall an der Fichte stellt in vielen Regionen nach wie vor ein großes Problem dar, erklärten die beiden Revierleiterinnen Viktoria Riedle und Susanne Promberger vom Forstrevier Mitterfels.

Von einer Entwarnung zu sprechen, ist auch dem zuständigen Bereichsleiter Forsten am AELF Deggendorf-Straubing, Klaus Stögbauer, viel zu früh. Entscheidend dürfte der Witterungsverlauf im Frühjahr und Sommer sein, denn eine dritte Generation der gefräßigen Buchdrucker habe sich im Herbst gebildet und konnte sich über den Winter hinweg weiterentwickeln.

Eine Neuanpflanzung nach einer regulären Hiebsmaßnahme ist im Forstrevier Mitterfels derzeit die Ausnahme. Nahezu 100 Prozent der Wiederaufforstungen von Waldflächen sind durch Schaden verursacht. Teilweise sind die einzelnen Flächen mehrere Hektar groß, ganze Bestände lösen sich auf.

Schneebruch im Jahr 2023

Eine der Hauptursachen sei das Schneebruchereignis vom Winter 2023, das hier in der Region zu sehr großen Mengen an Bruch- und Druckholz geführt hat“, so Försterin Riedle, Leiterin des Forstreviers Mitterfels. Vielerorts seien die Waldbesitzerinnen und Waldbesitzer trotz größter Anstrengungen und Bemühungen mit der Aufarbeitung ob der angefallenen Mengen einfach nicht mehr hinterhergekommen.

Im letzten Sommer wurden hieraus dann leider vielfach Borkenkäferflächen. Gerade in den tieferen Lagen des Reviers löse sich die Fichte mittlerweile auch ganz auf. Klimatisch bedingt sei sie nicht mehr vital genug und würde dann ebenfalls schnell von Borkenkäfern zum Absterben gebracht.

Regelmäßige und intensive Kontrollen der Waldbesitzerinnen und Waldbesitzer auf Borkenkäferbefall sind gerade jetzt, vor unmittelbarem Beginn der Schwärmzeit im April, unverzichtbar und dringend notwendig, appelliert die zur Unterstützung eingesetzte Försterkollegin Susanne Promberger. Das gelte aber auch in den nächsten Wochen und Monaten über den Sommer bis in den Herbst hinein.

So müsse jeder Waldbesitzende mindestens einmal pro Monat seine Waldflächen nach Borkenkäfer-Befallsmerkmalen selbst überprüfen, so die Forstexperten unisono. Hier gelte der Grundsatz „Eigentum verpflichte“, im Hinblick auf benachbarte wie die eigenen Waldflächen gleichermaßen.

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Zunehmende (Fichten-)Bestandsauflösung nach Borkenkäferbefall im Herbst nahe Münster. - Vergrößern durch Anklicken!

Merkmale, auf die bei den Kontrollgängen besonders geachtet werden sollte, sind: sich verfärbende Kronen/Nadeln, Einbohrlöcher am Stamm, Bohrmehl an Rindenschuppen, Stammfuß oder Wurzeln sowie abfallende Rinde. Höchste Priorität bei der Kontrolle haben Schadflächen vom letzten Sommer, meistens geht der Befall an den verbleibenden Nachbarbäumen weiter.

Wurde ein Befall festgestellt, ist das „Käferholz“ so schnell wie möglich einzuschlagen und zügig aus dem Wald zu transportieren. Die Holzlagerung muss mindestens 500 Meter vom nächsten Nadelholzbestand entfernt erfolgen.

Für die Aufarbeitung von „Käferholz“, und gegebenenfalls eine anschließende Wiederaufforstung auf einer Schadfläche, kann unter bestimmten Voraussetzungen eine forstliche Förderung beantragt werden. 

Informationen

gibt es auf der Internetseite des zuständigen Amtes für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten Deggendorf-Straubing (www.aelf-ds.bayern.de/forstwirtschaft) Wissenswertes rund um die Themen „Waldschutz, Forstförderung und Waldbewirtschaftung“ findet man online im „Borkenkäferinfoportal“ unter www.lwf.bayern.de/waldschutz oder im „Waldbesitzerportal“ der bayerischen Forstverwaltung unter www.waldbesitzer-portal.bayern.de.

Pressemitteilung Forstrevier vom 14. März 2025