Musik und Gschicht’n im Mitterfelser Burgstüberl

Rattiszeller MannergsangDer Rattiszeller Mannergsang mit Petra Schweizer wirkte beim Hoagartn im gemütlichen Burgstüberl mit und bewies dabei ein schier unerschöpfliches Repertoire an Liedern. (Foto: erö)

OGV-Hoa­gartn über „Es­sen und Trin­ken“

Weil es ein alter Brauch ist und weil es dabei immer so zünftig zugeht, organisierte der Obst- und Gartenbauverein zum dritten Mal einen „Hoagartn“ im gemütlichen Burgstüberl. Auf der Bühne präsentierte sich der Rattiszeller Mannergsang unter der Leitung von Petra Schweizer mit den schönsten bekannten und weniger bekannten Heimatliedern, zum Mitsingen und Mitsummen, immer im Walzertakt. Das Publikum tafelte an gedeckten Tischen bei Kerzenschein. Denn dieser dritte Hoagartn stand unter dem Motto „Essen und Trinken“. OGV-Vorsitzender Sepp Simmel freute sich über die zahlreichen Gäste und wünschte gemütliche Stunden; Bertl Waas, die mit ihrem Team den Abend perfekt vorbereitet hatte, stellte die Akteure vor: Herbert Becker, der auf seine gewohnt amüsante Weise im lockeren Plauderton Geschichten erzählte, nicht immer lustig, aber mit verblüffenden Pointen, Milieuschilderungen aus der Nachkriegszeit, vom Mangel und von Hausmannskost. Markus Schott las aus dem Literarischen Brotzeitbrettl von Josef Fendl eine Geschichte von der gestohlenen Kirchweihgans, und die Mitterfelser Stammtischbrüder Bert, Albert „Ruaß“ und Hans erzählten Gschichtn aus dem echten Leben, vom Wirtshaus-gehn, vom Kegel scheiben, und von unvergesslichen Originalen. Aber auch das Museum kam in den Geschichten vor: Bertl Waas, die zum Museums-Besuchsdienst gehört, berichtete von einer kleinen Panne und einem Gedicht, das Besucher dieser gewidmet hatten. Ein anderes Gedicht, diesmal von Herbert Becker, schilderte den vergeblichen Versuch vom Hingerl Sepp, einmal ins Museum zu kommen. Empfehlung: „Geh‘ zeitig ins Museum, bevor das Ende naht.“ Weil es noch eine original erhaltene Gefängniszelle gibt, durfte auch die Ballade vom „Einsperrhaus in Straubing“ nicht fehlen, ebenso wenig wie das Heimatlied vom „Woid, wo mia dahoam san“ und, zum guten Schluss, das Gallnerlied. (erö)

Quelle: Elisabeth Röhn/BOG Zeitung vom 20. November 2017 (Zeitversetzte Übernahme aufgrund einer 14-tägigen Sperrfrist.)