Bezirkstagspräsident referiert bei KPV in Haselbach

2022 06 16 Olaf Heinrich Goldenes Buch Haselbach

Dr. Olaf Heinrich beim Eintrag in das Goldene Buch. Foto: Michael Bachl-Staudinger – Vergrößern durch Anklicken!

Angehende Ärzte in Niederbayern halten – Kita-Förderung seitens des Bundes angemahnt

Medizin künftig in Niederbayern studieren können – das hat Bezirkstagspräsident Dr. Olaf Heinrich als „großen Wurf“ bezeichnet.

Die Kreiskliniken müssten hier nun mit eingebunden werden. Diese Äußerungen von Heinrich fielen in einem Vortrag, den er am Montag in Haselbach bei der sehr gut besuchten Kreisversammlung der Kommunalpolitischen Vereinigung (KPV) der CSU Straubing-Bogen im Gasthaus Häuslbetz hielt.

Es ging bei dem Vortrag von Heinrich, der auch Bürgermeister von Freyung ist, um die Aufgaben des Bezirks als dritte kommunale Ebene. Besonders wichtig hier: die Gesundheitsversorgung. Man stehe hier etwa für eine dezentrale Vorortversorgung für psychisch Erkrankte. Diese Struktur müsse ausgebaut werden.

Die Rolle der Kreiskliniken

Die Möglichkeit, Medizin künftig in Niederbayern studieren zu können, hat sich Heinrich zufolge durch die Kooperation mit der Karl-Landsteiner-Universität in Niederösterreich ergeben. Die Einbindung der Kreiskliniken sei dafür unerlässlich: Nur so könne man die Chancen auf den Verbleib der angehenden Ärzte in Niederbayern deutlich erhöhen.

Hinsichtlich der wirtschaftlichen Entwicklung, der zweiten grundlegenden Säule, legte Dr. Olaf Heinrich sein Augenmerk zunächst auf die Thermalbäder. Alle fünf würden zwingend gebraucht. Sie seien nicht nur unverzichtbare Wirtschaftslokomotiven vor Ort, sondern auch ausschlaggebend, um die Gesunderhaltung für die so dringend benötigten Fachkräfte in der Region zu gewährleisten.

Werbung fürs Ländliche

Im Niederbayernforum, so ließ der versierte Kommunalpolitiker aus Freyung wissen, arbeite er eng mit dem anwesenden Unternehmer Karl Lausser aus Pilgramsberg zusammen. Mit einer positiven Darstellung Niederbayerns nach außen wolle man einerseits junge Menschen halten und andererseits auch Menschen zurück in den ländlichen Raum bringen.

Dritter Baustein: die Kultur- und Heimatpflege. Mit der Erhöhung der Förderung für die Jugendbildungsstätte Windberg sei es gelungen, ein echtes Stück Heimat im Landkreis Straubing-Bogen langfristig zu sichern. Heinrich betonte in diesem Zusammenhang vor allen Dingen den Einsatz seines Bezirkstagskollegen Franz Schreyer sowie den von MdL Josef Zellmeier und MdB Alois Rainer.

Nicht nur Akademiker

Im vierten großen Aufgabenbereich, der Hilfe für Menschen mit Beeinträchtigungen, habe man Investitionsbedarf. Die Herausforderungen seien gravierend, schließlich müsse man die Frage stellen, wie man hier den demografischen Prozess würdig schultern könne. In der Diskussion brach der Bezirkstagspräsident eine Lanze für die berufliche Bildung, „die akademische Bildung ist nicht das Allheilmittel“.

Haselbachs 3. Bürgermeister und CSU-Ortsvorsitzender Josef Steger lud Heinrich gleich zur Kundgebung bei der Jakobi-Kirchweih ein. Der CSU-Fraktionsvorsitzende im Kreistag, Ewald Seifert, ging auf die erfreuliche Entwicklung des Hochschulstandortes in seiner Heimatgemeinde Oberschneiding ein. Der örtliche Bezirksrat Franz Schreyer und MdL Josef Zellmeier sahen die aktuelle Bundesregierung bei der Förderung von Kitas für Kommunen in der Pflicht. Aktuell reiche das Geld einfach nicht. Dies unterstrich MdB Alois Rainer. Man könne in Berlin nicht Rechtsansprüche beschließen und die Kosten dann den anderen überlassen. Das unterstützte auch der Kreisvorsitzende des Bayerischen Gemeindetags, Bürgermeister Georg Edbauer aus Schwarzach.

Bessere Vernetzung

Zu Beginn hatte der Kreisvorsitzende der KPV, stellvertretender Landrat Andreas Aichinger, seinen Rechenschaftsbericht gegeben. So habe man bei der Kreisversammlung im letzten Jahr vereinbart, sich künftig besser zu vernetzen und auszutauschen. Schließlich gäbe es in den Landkreiskommunen oft gleiche oder zumindest ähnlich gelagerte Themen. Bislang hat man sich unter anderem mit der Verbesserung der Finanzierung der Führerscheine für ehrenamtliche Feuerwehrkräfte befasst. Demnächst wolle man an den Themen Leerstände sowie Sanierung von kommunalen Schwimmbädern arbeiten. Die beiden Bürgermeister Herbert Lichtinger (Geiselhöring) und Christian Dobmeier (Mallersdorf-Pfaffenberg) hätten hierzu schon gute Vorschläge eingebracht.