Vergrößern durch Klick in Grafik!
„Dampf“ und Traktor kommen auch bei uns
Mehr über die Veränderungen in der Landwirtschaft im neuen Mitterfelser Magazin 26/2020
Es wurde schon viel geschrieben und erzählt über unser Mitterfels. Heimatforscher, Chronisten, Maler, Fotografen und Filmemacher haben sich mit den Besonderheiten der langen Geschichte unseres Dorfes ausführlich beschäftigt, das 1968 zum Markt erhoben wurde.
Aber wie hat sich mit „technischen Augen“ Mitterfels entwickelt - seit grauer Vorzeit, von einer Burg der Grafen von Bogen zu einem Bauern-, Handwerker- und Beamtendorf und weiter bis heute - im Zeitalter der Technik - hin zu einer modernen Gemeinde, verbunden mit dem „Rest der Welt“?
Wir greifen ein Beispiel heraus: „Dampf“ und Traktor kommen
Vor einem Jahrhundert war das Bauernleben noch kaum berührt von Neuerungen in der alltäglichen Arbeit und im Sinnen und Denken. Der Wunsch „Viel Glück im Stall“ drückte aus, wo der bäuerliche Wohlstand war. Dem Milch- und Zuchtvieh galt die ganze Aufmerksamkeit, von der Einspannkuh bis zum Zugochsen oder Pferd … Der Arbeitstag war lang …“ Und der Glockenschlag der Turmuhr von St. Georg meldete weithin hörbar die Zeit. (Chronik Markt Mitterfels, (15) Bauernleben vor einem Jahrhundert)
Doch die Landwirtschaft musste sich nach und nach der Industrialisierung öffnen. Weniger Kinder auf den Höfen und Mägde, Knechte, Familienangehörige wanderten, wo möglich, bei besseren Arbeitsbedingungen in andere Wirtschaftszweige ab.
Fehlte Platz im Hofraum wie beim Hafner Xaver in Mitterfels, wurde der „Dampf“ auf der Straße abgestellt und da gedroschen. Aus: Bilder erinnern
Die Dampfmaschine ersetzte mit dem Lohndrusch von Landwirt Engl aus Wollersdorf bis Mitte der 1900er-Jahre den Handdrusch. Der „Dampf“ zog von Gehöft zu Gehöft, wobei sich damals gegenseitig die Nachbarn bei der Arbeit halfen.
Auf den Gehöften um Mitterfels verschwand nach und nach Ochs und Pferd, der ganze Stolz des Bauern. Aber der Schlepper, der Bulldog, übernahm zuerst nur die Zugarbeit anstelle des Pferdes oder der Ochsen. Doch die folgende schrittweise Vollmechanisierung brachte die Ablösung vielfältiger Handarbeit durch Arbeitsmaschinen, vor allem durch Heuwender, Bündler und Presse, Mähdrescher und Melkmaschine. Diese Technisierung mit einer damit verbundenen Anpassung der Wirtschaftsgebäude erforderten erhebliche Finanzmittel. Kleinere Bauern im Dorf gaben auf und verpachteten oder verkauften ihre Felder an größere Höfe in der Umgebung oder als Bauland. So wurde auch in unserer Region die Landwirtschaft zu einem sehr kapitalintensiven Wirtschaftszweig. Die Zukunft der Landwirtschaft ist die computergestützte Automatisierung. Im Mitterfelser Heimatmuseum, in der Burg, finden wir noch viele alte Relikte aus vergangenen Tagen, wie einfaches technisches Gerät für Handwerk und Landwirtschaft.
>>> Mehr mit reicher Bebilderung im neuen Mitterfelser Magazin 25/2020 – erhältlich bei Schreibwaren Stolz, Burgstraße Mitterfels.