Bioenergiekommune: Delegation aus Ascha nahm in Berlin Preis entgegen

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Die Delegation aus Ascha, die in Berlin bei der „Grünen Woche“ die Auszeichnung als Bioenergie-Kommune 2016 entgegennahm (von links): Andreas Kulzer, Franz Leibl, Alfred Klier, 2. Bürgermeister Michael Landstorfer, Maria Kulzer, der Leiter der Jury, Klemens Neumann, Bürgermeister Wolfgang Zirngibl und der Parlamentarische Staatssekretär beim Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft, Peter Bleser.

 

Lob für „Pionier der Wärmewende“

„Unsere Wettbewerbs-Gewinner zeigen, dass sich auch größere Orte und Städte mit bis zu 20 000 Einwohnern schon heute ohne Weiteres mit Strom und Wärme aus erneuerbaren Energien, insbesondere aus regionaler Biomasse, versorgen können“, sagte der Parlamentarische Staatssekretär beim Bundeslandwirtschaftsministerium, Peter Bleser, am gestrigen Donnerstag auf der Grünen Woche in Berlin. Er zeichnete Ascha im Wettbewerb Bioenergie-Kommune 2016 aus.

Ascha ist dabei mit 1 600 Einwohnern neben Neustrelitz in Mecklenburg-Vorpommern mit 21 000 Einwohnern und Willebadessen in Nordrhein-Westfalen mit 8 300 Einwohnern Sieger bei diesem Wettbewerb. Alle drei Orte gewinnen einen Großteil ihrer Wärme und weit mehr als ihren eigenen Strombedarf regenerativ, vor allem aus Bioenergie.

„Das Land verfügt über die Flächen, die Städte über die Verbraucher: Beides müssen wir intelligent zusammenbringen, wenn die Energiewende funktionieren soll. Bei den drei ausgezeichneten Orten ist diese Land-Stadt-Partnerschaft bereits Realität“, erklärte Bleser. „Bioenergie-Kommunen sind die Pioniere der Wärmewende“, so der Staatssekretär weiter. Er würdigte die Kommunen und so auch Ascha für ihren Mut und das persönliche Engagement der Bürger.

Wie in Ascha so erzeugen auch in den beiden anderen Kommunen zentrale Biomasse-Anlagen einen großen Teil der Wärme, die über Nahwärmenetze in die Gebäude verteilt wird. Diese Variante ist effizienter als die dezentrale Versorgung über eine Vielzahl von kleinen Einzelanlagen – vorausgesetzt, die Bebauung ist dicht und die Abnehmer sind zahlreich genug, sodass keine zu großen Leitungsverluste entstehen.

Gleichzeitig wies der Staatssekretär darauf hin, dass es für die Energiewende in größeren Städten künftig noch mehr darauf ankomme, Bioenergie mit anderen erneuerbaren Energien und mit Energieeffizienz- und -einsparungsmaßnahmen zu verbinden. Außerdem komme einer Verknüpfung von Erzeugern, Netzen und Verbrauchern und einer Kopplung der drei Sektoren Strom, Wärme und Mobilität steigende Bedeutung zu. Die drei Gewinner-Orte engagieren sich auch hier bereits vorbildlich und setzen neben Bioenergie auf Photovoltaik und Solarthermie, sie sparen Energie und betreiben Bioerdgas- und Stromtankstellen.

Schließlich profitierten die Bioenergie-Kommunen auch regionalwirtschaftlich von der Umstellung auf heimische Energieträger – durch Steuereinnahmen, Gewinne und neue Arbeitsplätze. So liege die regionale Wertschöpfung durch das Biomasseheizkraftwerk im Raum Neustrelitz bei rund sechs Millionen Euro jährlich, etwa 50 Arbeitsplätze seien entstanden. Das Engagement der Bürger sei in allen drei Orten überdurchschnittlich, die Akzeptanz für die Energiewende groß.

Quelle: Irene Haberl/BOG Zeitung vom 27. Januar 2017 (Zeitversetzte Übernahme aufgrund einer 14-tägigen Sperrfrist.)