Burgmuseum Mitterfels. Neue Gaben für historischen Altar

Altar Burgmuseum w

Franz Riepl, Edda Fendl, Stifterin Gisela Tremmel sowie der ehemalige Bürgermeister Heinrich Stenzel und Bürgermeister Andreas Liebl bei der Übergabe der Altargaben (von links). Foto: Elisabeth Röhn

Familie Tremmel stiftet dem Burgmuseum Leuchter, Schemel und Altardecke

Seit Anfang Juni ist im Burgmuseum von Mitterfels ein neugotischer Altaraufsatz mit sehr fein gearbeiteten Figuren zu sehen.

Die Darstellung einer Legende, wie Franz Riepl im neuen Mitterfelser Magazin schreibt: „Die Mutter Gottes schenkt dem heiligen Dominikus den Rosenkranz, während das Jesuskind auf ihrem Schoß der Dominikanerin Katharina von Siena den Rosenkranz reicht.“ Das Altarmittelstück wird umrahmt von den bunt gefassten Figuren der Katharina von Alexandrien links und Teresa von Avila rechts. Nach sorgfältiger Restaurierung von Restaurator Alfons Empl hat dieser Altaraufsatz im Burgstüberl auf einem schlichten Nebenaltar im ersten Stock vorläufig einen neuen Platz gefunden (wir berichteten).

Altar vor Verfall gerettet

Der Nebenaltar stammt möglicherweise aus dem Jahr 1734, als die Pfarrkirche Sankt Margaretha in Kreuzkirchen bedeutend erweitert wurde, schreibt Franz Riepl im Mitterfelser Magazin 2020 und erinnert an den Abriss der Kirche 1809. Damals habe die Familie Kißl aus Mitterfels, deren Männer als Baumeister und Zimmerer am Erweiterungsbau beteiligt waren, den Altar vor dem Verfall gerettet und aufbewahrt.

Zu Fronleichnam sei der Altar dann immer zu Ehren gekommen. Die Familie Kißl ist eine der ältesten Familien in Mitterfels und lebte seit 1612 als Besitzer einer Sölde in der Burgstraße. Von Baumeister Johann Kißl, geboren 1800 und gestorben 1877, ist mündlich überliefert, dass das Unterteil des Altares aus Kreuzkirchen stammt.

Dauerleihgabe übergeben

Der Familie Günter und Gisela Tremmel, geborene Kißl, aus Haibach bewahrte den Altar und den Aufsatz mit den Figuren bis heute auf und erinnert sich daran, dass der Altar zum Fronleichnamsfest vor ihrem Haus aufgestellt wurde. Im Juni übergab die Erbengemeinschaft Kißl Altar und Aufsatz als Dauerleihgabe an die Marktgemeinde Mitterfels für das Burgmuseum. Kürzlich stiftete die Familie Tremmel dem Museum zusätzlich noch eine Altardecke, zwei Messingleuchter und einen Betschemel. „Wir wollen den Altar im Museum gewürdigt sehen und freuen uns, dass er hier einen schönen Platz bekommen hat“, betonte Gisela Tremmel bei der Übergabe.

Der ehemalige Bürgermeister Heinrich Stenzel dankte einmal Franz Riepl für die Vermittlung der Antiquität und der Familie Tremmel für die großzügige Gabe. Dem schloss sich 1. Bürgermeister Andreas Liebl an, „ein Schmuckstück, das unser Museum aufwertet“. Jeder habe schnell gehandelt, Heimattreue bewiesen und die Geschichte des Altars vor dem Vergessen bewahrt, sagte Liebl.

Geöffnet ist das Museum jeden Mittwoch von 15 bis 17 Uhr, jeden Sonntag von 14 bis 17 Uhr und im September zusätzlich an den Samstagen von 15 bis 17 Uhr. Führungen sind in kleinen Gruppen möglich, Infos bei der Marktgemeinde unter Telefon 09961/940013.

Quelle: Elisabeth Röhn, in: SR Tagblatt vom 12. September 2010 (mit Erlaubnis der Lokalredaktion)