Straubinger Krippenfreunde im Burgmuseum Mitterfels

Passionskrippe w

Wolfgang Hammer und der Vorsitzende der Straubinger Krippenfreunde, Guido Scharrer mit Frau Theresa, tauschen sich über Jahreskrippen aus, über die sie ein Buch herausgeben, das im Herbst erscheint.

Eine große Gruppe der Straubinger Krippenfreunde, die gerade ihr zwanzigjähriges Bestehen gefeiert hatten, besuchte am Samstag das Burgmuseum in Mitterfels.

Vor allem zog die "Illner-Krippe" ihre Aufmerksamkeit auf sich, die circa hundertunddreißig Jahre alt ist und in Bausnitz (heute Tschechien) von dem Schreiner Isidor Steidler (geb. 1850) angefertigt wurde.  1913 hatte der Schnitzer in einer Woche zum letzten Mal die über sechshundert Figuren aufgebaut. 1914 ist er gestorben; sein Schwiegersohn kümmerte sich weiter um die Krippe.  Die Figuren dieser  Jahreskrippe hatten bewegliche Arme oder wurden auf einem Band durch die Krippenlandschaft gefahren. Im Burgmuseum sind seit 1990 etwa zweihundert Figuren zu sehen; die Krippenlandschaft stammt von Joseph Brembeck. Die Weihnachtskrippe umfasst die Heiligen Drei Könige, eine Wallfahrtsprozession und eine Bergwerkszene. Die Passionskrippe ist so gestaltet, dass der Betrachter mit den Kreuzwegstationen den Leidensweg Christi quasi bis zur Kreuzigung mitgehen muss. Eingebettet ist der Raum mit der Illner-Krippe zwischen der einmaligen Sammlung von Totenbrettern und dem von der Museumsvereinsvorsitzenden Elisabeth Vogl  neu gestalteten Raum zur religiösen Begleitung des Lebens: Hochzeit, Primiz, Sterben und vor allem die vorbildliche Präsentation von "Soldatentod". Die Besucher zeigten sich tief beeindruckt von der Reichhaltigkeit der Sammlung im Burgmuseum. Anschließend informierten sich die Krippenfreunde in Windberg über das wohl einmalige Ensemble auf dem Kreuzberg als Kombination von Wallfahrtskapelle, Heiliger Stiege, Heiliges Grab und Einsiedelei. Die Anlage des Klosters und seine Geschichte und Bedeutung erklärte Frater Raffael. Die Kulturfahrt endete im Museum auf dem Bogenberg, wo vor allem die Überreste der einst "größten barocken Krippe Deutschlands", die bis zur Zeit des Ersten Weltkriegs nach Oberalteich gehörte, sowie die Sonderausstellung "Vom Reiz der alten Dinge" besichtigt wurden.