Hien-Sölde Mitterfels. Harmonisch gespielt

Staade Musi 2020 02 25 c

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Wieder staade Musi in der Stubn

Zum vierten Mal fand in der Hien-Sölde in Mitterfels ein Abend mit „staader Musi in der Stubn“ statt zum Musizieren und zum Zuhören.

Eingeladen hatte Franz Schötz, Musiker, Volksmusikpfleger und Leiter der Beratungsstelle für Volksmusik Niederbayern/Oberpfalz, die in dem historischen Haus ihren Sitz hat. Acht Musikanten waren gekommen und spielten staade oder flotte Musikstückln auf Zither und Gitarre, auf Harfe, Bass und Drehleier. Und wieder waren so viele begeisterte Zuhörer gekommen, dass es in der Stube fast zu eng wurde.

Franz Schötz begrüßte die Gäste mit Gesang – „Griaß eich God, olle miteinander“, und alle stimmten ein. Gastgeberin Maria Birkeneder vom Förderverein Freundeskreis Historische Hien-Sölde erzählte Wissenswertes über das alte Haus, einen Blockbau, dessen älteste Teile aus der Zeit der Agnes Bernauer stammen. Dann machte das Gitarrentrio der Damen den Anfang und stimmte auf den Abend ein. Das Duo Martina und Toni Gahbauer war mit Hakenharfe und Drehleier auch wieder dabei und bewies einmal mehr, dass Harfe und Drehleier gut zusammenpassen.

Begleitend strich Toni Gahbauer auch den Kontrabass, der bei einer Stubnmusi nicht fehlen darf. Am Tisch in der Ecke saßen die Zitherspieler und ließen ihre Lieblingsstücke hören, mal flott und mal besinnlich-staad, entsprechend dem Motto des Abends. Franz Schötz, der viele Instrumente beherrscht und mit „de echtn Hoslbecka“ eine eigene Blaskapelle leitet, war mit seiner Gitarre dabei.

Natürlich durfte auch geplaudert werden, man tauschte sich über die Musik aus und ließ sich über die Geschichte der Musikinstrumente informieren. So ist die Drehleier, ein Saiteninstrument, das wie eine mechanische Geige angestrichen wird, schon seit 1000 Jahren bekannt und war in der Renaissance besonders beliebt.

Erst später sei sie zum Instrument der Wandermusikanten und Bettler geworden, erzählte Gahbauer. Verständlich, wenn man den oft klagend klingenden Ton der Drehleier hört. Schötz berichtete von Wandermusikanten, die mit Drehleier, Harfe und Dudelsack aus dem Böhmischen ins Bayerische zogen.

Auch die Zitherspieler stellten ihre Instrumente und deren Geschichte vor. Und beim Musizieren wurde klar, dass alle diese Saiteninstrumente harmonisch zusammenklingen, wenn man sie mit Leidenschaft zu spielen versteht.

Elisabeth Röhn/Bogener Zeitung vom 25. Februar 2020 (Übernahme mit Erlaubnis der Redaktion)