Oberkonservator Dr. Michael Mette besucht historische Hien-Sölde

 

"Es sind keine Stil-Brüche zu sehen" - Neues versteckt

 

hien-soelde besichtigungDie Sanierung der historischen ehemaligen Hien-Sölde ist fast abgeschlossen. Vom Ergebnis überzeugte sich jüngst Oberkonservator Dr. Michael Mette vom Landesamt für Denkmalpflege bei einem Besuch in Mitterfels. Große Anerkennung fand Mette für die Arbeit des Fördervereins "Freundeskreis Historische Hien-Sölde" mit der Vorsitzenden Maria Birkeneder und ihrem Vorstand.

Birkeneder führte den Gast durch das Haus. Erstaunlich schnell sei die Sanierung vorangegangen, sagte Mette und zeigte sich sehr angetan: Von der freigelegten uralten Balken-Bohlendecke in der Stube, den verschiedenen Putz schichten, die wie durch ein Zeitfenster noch teilweise zu sehen sind, den unterschiedlichen Fensterformen vom Kastenfenster bis hin zum alten Schiebefenster. Auch das Auswischloch in der Stube ist erhalten geblieben.

Die moderne Zeit hat in der Sölde aber ebenfalls Einzug gehalten: Die Räume bekommen alle eine Fußbodenheizung. Über dieser liegen Lärchendielen, so dass der historische Eindruck erhalten bleibt. Modern ist auch der Fußboden aus geschliffenem Asphalt, der dem Oberkonservator besonders gefiel. Die neuen "alten" Türen im Anbau seien ebenfalls sehr gut gelungen, betonte Mette. Besonders gelobt wurden von Mette ferner neben dem großen Engagement des Fördervereins diehandwerklichen Leistungen und "dass das Haus ein altes Gebäude geblieben ist". Es seien "keine Stilbrüche zu sehen". Für Mette ein Beispiel, dass mit viel gutem Willen fast alles möglich ist. "Daraufkommt es in der Denkmalpflege besonders an".

Hingewiesen wurde auch auf die Nutzung von drei Räumen: Hier wird die Beratungsstelle für Volksmusik Niederbayern/Oberpfalz mit seinem Leiter Franz Schätz in Kürze eingerichtet. Die sanierte Hien-Sölde soll auch zu einem Ort der Begegnung mit den Bewohnern des Seniorenheims werden.

Architekt Herbert Weny wies auf die nächsten Schritte hin: Die Stufen vor dem Eingang werden mit gebrauchtem Granit belegt, ein einfacher, schmiedeeiserner Handlauf wird angebracht, und auch historische Leuchten sind bestellt.

 


 

Quelle: Elisabeth Röhn, in: SR-Tagblatt vom 28. Juni 2013, Seite 15