In Erinnerung an Sigurd Gall

Sigurd Gall Autoren 2013

Sigurd Gall bei der Vorstellung des Mitterfelser Magazins 19/2013 inmitten der Autoren (hintere Reihe, Siebter von rechts)

"Ent is da Gäubodn, herent is da Woid; und da hama mia und unsa Mitterfels."

Sigurd Gall, Gründungsmitglied des AK Heimatgeschichte und Autor zahlreicher Aufsätze im Mitterfelser Magazin verstorben.

„D‘ Doana deujt unsa Hoamat in entahoi und herentahoi. Ent is da Gäubodn, herent is da Woid; und da hama mia und unsa Mitterfels. I unsana Ortschaft gehma i Tank­stell viare und zun Bahnhof hintare. Vo Mitterfels fahrt ma ins Gäu ausse, in Woid eine, af Passau awe und af Regensburg affe. […] Ja Leit, wou ma vo uns aus überoi hikemma ko und wou ma vo überoi zu uns herkemma ko, da is - da Mittelpunkt der Wejt!“

Für Sigurd Gall waren Mitterfels und Haselbach (sein Haus in Uttendorf gehörte zur Gemeinde Haselbach) nicht erst seit dem Umzug 1990 „da Mittelpunkt der Wejt“, verbrachte er doch bereits in seiner Kindheit kriegsbedingt geraume Zeit bei seinen Großeltern in Uttendorf. Die Bindung zu der Heimat seiner Jugend war nachhaltig, hier hatte er seine Wurzeln. Als er nach seiner Ruhestandsversetzung wieder hierher zurückkehrte, widmete er sich passioniert seinen Lieblingsbeschäftigungen, zuvorderst der heimatkundlichen Forschung, für die sich mit der Gründung des Mitterfelser Arbeitskreises Heimatgeschichte ein weites Betätigungsfeld auftat (so Prof. Dr. Hausberger in seinem Nachruf beim Requiem).

Er wurde Gründungsmitglied dieses Arbeitskreises und veröffentlichte im Publikationsorgan „Mitterfelser Magazin“ die Ergebnisse vieler seiner heimatgeschichtlichen Forschungsarbeiten, so etwa zu den Themen Ortsnamenskunde und Geschichte der Mühlen an der Menach. In vielen Erzählungen und mit viel Humor niedergeschriebenen Erinnerungen war die Verwurzelung zu seiner Heimat zu spüren. In der Mühlhiasl-Forschung hat er manche Phantastereien zurechtrücken können.

Dass das Bairische keine Manko ist, sondern eine kulturelle Bereicherung darstellt, hat Sigurd Gall wie kaum ein anderer seinen Zuhörern und Lesern immer wieder vermitteln können. Er war gefragt als Experte seiner bairischen Muttersprache, er kannte noch viele Ausdrücke, die verloren zu gehen drohten, und publizierte sie im Mitterfelser Magazin. In der neuen, im Juli erscheinenden Ausgabe werden mit zwei Erzählungen die letzten Arbeiten unter dem Namen Sigurd Gall erscheinen.

Vergelt’s Gott, Sigurd!

Arbeitskreis Heimatgeschichte Mitterfels und Marktgemeinde Mitterfels

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