Mitterfels. 23. Magazin zur Heimatgeschichte mit Berichten und Geschichten vorgestellt

Autoren MM23 w

Das neue Heft in Händen: Die Autoren des 23. Mitterfelser Magazins mit Elisabeth Vogl (zweite Reihe, Mitte), Franz Tosch (dahinter) und Bürgermeister Heinrich Stenzel (letzte Reihe, rechts). (Foto: erö)

Kultur und Brauchtum in vielen Facetten

Mit seinen ganz unterschiedlichen Text- und Bildbeiträgen auf 170 Seiten, verfasst von 29 Autorinnen und Autoren, leistet auch das 23. Mitterfelser Magazin (MM) – Untertitel „Gestern – heute – morgen“ – einen bemerkenswerten Beitrag zu Heimatgeschichte und Brauchtum in den Gemeinden Ascha, Falkenfels, Haselbach und Mitterfels.

In der historischen Hien-Sölde wurde das neue Heft, das der Arbeitskreis (AK) Heimatgeschichte einmal im Jahr herausgibt, den Autoren erstmals vorgestellt. Elisabeth Vogl, Vorsitzende des AK, würdigte vor allem die Arbeit ihres Stellvertreters Franz Tosch, der die Beiträge sammelt, zum Teil verfasst, redaktionell bearbeitet und das gesamte Layout erstellt. Eine Arbeit, die manchmal durch die Tücken des Computers erschwert wird. Wieder hätten sich die Autoren viele Gedanken über Wissenswertes und Auffallendes gemacht und in ihren Beiträgen umgesetzt, lobte Bürgermeister Heinrich Stenzel. Schon das Titelbild bezaubert: Es zeigt das Ölgemälde „Palmbuschen am Palmsonntag“, ein Bild voll buntem Leben von Hans Hausladen, Fotograf, Maler und Kaufmann in Mitterfels. Einige seiner großartigen Porträts sind im Magazin zu finden. Im Juli werden Bilder und Fotografien in einer Sonderausstellung zu sehen sein. Die Beiträge im Heft erzählen von Veränderungen und Entwicklungen in Mitterfels, von den Anfängen des Radios und Fernsehens in der Marktgemeinde, von Handelswegen auf der Donau und zu Land, von Schwierigkeiten und Not in den Nachkriegsjahren. Das Thema „500 Jahre Reformation“ wird behandelt, auf kleine Kapellen wird aufmerksam gemacht, und die Hintergründe von Blechspielzeug im Museum werden beleuchtet. Das Magazin macht sich auch auf kulturelle Spurensuche, zeigt Luftaufnahmen von Dörfern und Weilern, macht auf unbekannte Dokumente des bayerischen Finanzwesens und auf die Geschichte eines alten Bauernhofes aufmerksam. In Haselbach wird an die alte Schule erinnert, in Gschwendt an die reichen Hopfenhändler, die eine Kirche spendeten, und in Falkenfels ans Tontaubenschießen. Natur und Umwelt kommen ebenfalls nicht zu kurz: Heilende Hausmittel werden beschrieben und das lange Leben und kurze Ende eines Hausbaumes. Ein weiterer Teil des Magazins ist der bayerischen Sprache und dem Brauchtum gewidmet, „denn unsere Dialekte sind alles andere als verstaubt“, wie es in einem Interview mit Sepp Obermeier, Erfinder der bayerischen Sprachwurzel, heißt. Er schilderte, wie schwierig es war, die gläserne Sprachwurzel herzustellen. Ein kritischer Blick befasst sich mit dem Brauchtum „Raunächte“ und dem, was heute daraus gemacht wird. Bunt wird es auch bei „Pretiosen und Marginalien“: Hier sind teils heitere, teils nachdenkenswerte Gedichte, Kurzgeschichten sowie das Foto eines einsamen Wegkreuzes festgehalten. Nicht zu vergessen der Nachruf auf den in diesem Jahr verstorbenen Altmitterfelser Sepp Attenberger, ein Mitterfelser Urgestein und Original mit einem phänomenalen Gedächtnis. So ist auch das 23. MM eine Fundgrube von wissenschaftlichen, heimatkundlichen Forschungsarbeiten bis hin zu unterhaltsamen und lustigen Texten geworden. Nicht alles wurde verraten an diesem Abend.

Es lohnt sich, in Ruhe in dem neuen Heft zu schmökern, sich verzaubern zu lassen und sich an alte Zeiten zu erinnern. Der anschließende Empfang der Marktgemeinde mit Erfrischungsgetränken und Köstlichkeiten aus Küche und Backstube von Markträtin Martha Herrnberger bot Gelegenheit zum Erfahrungsaustausch der Gäste. Zu bekommen ist das Heft beim Pfarrfest am Sonntag, 9. Juli, und ab Montag bei den Banken in Mitterfels und Falkenfels, bei Schreibwaren Stolz, in der Buchhandlung Winkelmeier (Bogen), bei Hagn in Ascha und bei Alois Bernkopf (Pointstraße Mitterfels). Er hat auch noch Hefte von früheren Jahrgängen vorrätig.

Quelle: Elisabeth Röhn