Rodung und Geschichte - "Beim Pimaiset"

 

Mit zunehmendem Bedarf an Ackerland mussten immer mehr Wälder um Mitterfels weichen. Drum gibt es die vielen Riedl, die Stockäcker und das Pimaiset ( Rieden = Roden, Maiset = Holzschlag, Stock verweist auf die vorerst im Erdreich verbliebenen Stöcke, die bei der damaligen bäuerlichen Handarbeit umgangen werden konnten).

Besonders überrascht bei allen dreien die Geschlossenheit und streng geometrische Parzellierung - Zeichen eines Gemeinschaftswerkes. Parallel und schnurgerade laufen bis zu 40 äußerst schmale Streifen nebeneinander.

Die Flurstreifen "Beim Pimaiset" (PI. Nr. 195 - 213) liegen nördlich vom neuen Friedhof, begrenzt durch die Mulden von Zakkenberg und Spornhüttling. Die "Stockäcker" (PI. Nr. 233 - 275 - also 41 Parzellen) liegen westlich der Bayerwaldstraße, begrenzt durch die Grabenmulden des Spornhüttlinger Holzes und vor Unterholzen. (In der Gemeinde gibt es noch 10 weitere, einzeln gelegene Stockäcker.)

Unter den Riedln ist das größte das "Weiherried" einschließlich "Weiherriedlstetten" und .Weiherriedlacker'' (Pl. Nr. 320- 329). Es liegt östlich von Weiherfeld in Richtung Pumpstation. Dort hat der Wald das Riedl schon wieder zum Teil in Besitz genommen.

Es gibt noch weitere 4 Flurstücke mit ähnlichem Namen; von zweien noch eine Besonderheit:

Beim "Riedl am Thalberg" (Nr. 13) muss man sich fragen, was hier am extrem steilen Hang zwischen "Felsenkeller" und Perlbach das Roden für einen Sinn haben sollte; beim "Riedlacker" dagegen (das als "Zimmermanngarten" bekannte Flurstück Nr. 295) will es der Zufall, daß Flurbezeichnung und heutiger Besitzername identisch sind.

Eine Streifenparzellierung obiger Art ist noch 4 mal zu finden, so im einstigen großen Waldgebiet "Rörber", "Rainbachholz" und "Rainbachtheile'' genannt (Nr. 400 - 435 und 442 - 452). Die "Rörber" dürfte der Grenzwald gewesen sein.