1000 Jahre Geschichte um Mitterfels (63 a)

Vor gut 830 Jahren tauchte der Name Mitterfels das erste Mal in einer Urkunde auf; Gschwendt im Kinsachtal kann auf 900 Jahre zurückblicken; vor 960 Jahren übernahmen die Grafen von Bogen den östlichen Donaugau von den Babenbergern; Metten, im Jahre 766 gegründet, rodete zu Füßen der schützenden Bergkette zwischen Vogelsang und Hirschenstein . . . über 1000 Jahre interessante Geschichte, in die wir in halbmonatlich wechselnden Kapiteln eintauchen.

Zu den vorhergehenden Kapitelbeiträgen können Sie sich im Menue rechts in der Grafik „1000 Jahre Geschichte um Mitterfels“ durchklicken.

63 a 01 Mitterfels zwischen den Weltkriegen Cover w

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Zwischen beiden Weltkriegen

a Dorf - Behörden - Ämter - Kindergarten

Es glich alles noch sehr dem Alten: Weder im Bevölkerungsstand und in der Berufszusammensetzung, noch in Arbeitsweise und Ausstattung war ein Umbruch vorhanden. Im Behördendorf Mitterfels waren eine Reihe von Gastwirten, Handwerkern und Gewerbetreibenden auch nebenbei Landwirte geblieben, so wie sie alles von ihren Vätern übernommen hatten: Der Engl-Bäcker wirtschaftete mit zwei Pferden, auch die Gastwirte Kernbichl, Baumgartner (Fischer) und Moosmüller (Schmid); Landwirte waren auch der Haimerl-Schuster, der Baumeister Kißl, der Mechaniker Stapf, der Schreiner Josef Schmid, der Hiendl-Gärtner, der Wintermeier-Schmied, der Zimmerer Karl E., der Kaufmann Albert Dietl. Daneben gab es eine Reihe von Nur-Landwirten: Johann Attenberger, Dietl Karl (Hirtreiter), Fritz Baumeister, Pfeffer Josef, Hainz, Laumer Hans, Haimerl-Gärtner, Josef Attenberger, Graf Xaver, Hafner Xaver, die Geschwister Probst in Weiherfeld.

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Eine Reihe von Gastwirten, Handwerkern und Gewerbetreibenden waren auch nebenbei Landwirte geblieben. Foto: Bildarchiv AK Heimatgeschichte Mitterfels – Vergrößern durch Anklicken!

Für Scheibelsgrub gilt das ebenso: damals betrieben 19 eine eigene Landwirtschaft (heute noch drei); nur fünf Hausbesitzer hatten keine landwirtschaftlichen Gründe.

Der Zusammenstand bei der bäuerlichen Bevölkerung war stark. 1930 wurde in der Gemeinde ein Jungbauernbund gegründet, Vorstand war Hans Eibauer. Die Landtagsabgeordneten Johann Wartner und Scheifele aus Schwaben sprachen bei der Gründungsversammlung. Handwerkergesellen und -meister schlossen sich 1929 unter Benefiziat Krinner zum Kath. Gesellenverein zusammen und bekundeten auch damit inneren Zusammenhalt.

Öffentliche Maßnahmen gab es wegen der katastrophalen Wirtschaftslage (Weltwirtschaftskrise 1929, Notverordnungen) nur wenige. Das Erfreulichste für Mitterfels war der Ausbau der Steinburger Straße, begonnen 1932 unter Bürgermeister Johann Wartner von Scheibelsgrub (der von 1920-1933 als "Bauernbündler" - Bayer. Bauern- und Mittelstandsbund - dem Bayerischen Landtag angehörte). Die alte Verbindung war ein nur wenig befestigter Feldweg, mit einer langen und engen Hohlgasse noch vor der Höllmühl, mit der großen Kurve aus dem Höllmühler Hofraum zum Gasthof Reiben und hinauf zum Bahngleis, dann weiter über Wiespoint und Riglberg. Das Steinmaterial gewann man bei jenen Felsen, wo 1935/36 unter Bürgermeister Josef Hafner das Waldbad gebaut wurde (siehe nächstes Kapitel).

Vieles aus jener Zeit ist in einem Mitterfelser Heimatbuch "Bilder erinnern ..." dargestellt. (Die Mehrheit der Beiträge schrieb Franz Wartner; gedruckt und verlegt wurde das Buch 1983 in der Mitterfelser Offsetdruckerei Franz Stolz.)

So scheint alles auf den ersten Blick recht friedlich und geruhsam, hätten nicht öffentliche Maßnahmen um die Mitterfelser Behörden und Ämter große Sorgen bereitet: Eine Reihe von Auflösungen und Verlegungen bedeutete für das gewerbliche Mitterfels einen starken Aderlass, weil dann nicht nur Beamtenfamilien wegziehen mussten, sondern weil auch der Strom auswärtiger Ämterbesucher ausblieb.

63 a 03 Amtsgericht Mitterfels Burgbrcke PK um 1960 det2 

Amtsgericht - und zuvor das Pfleg- bzw. Landgericht - residierten in der Burg Mitterfels. Ansichtskarte: Aufn. und Verlag Foto-Eiglsperger, Mitterfels (Detail); Slg. Reinhard Stolz - Vergrößern durch Anklicken!

Das begann 1927. Über das Amtsgericht Mitterfels (und auch das Bezirksamt Bogen!) war schon so etwas wie das Todesurteil gesprochen. Da wurde die Öffentlichkeit mobilisiert. Beide Gemeinden taten sich zusammen und gaben ein gemeinsames Flugblatt heraus, unterzeichnet von den Bürgermeistern Wartner und Neueder, in dem sie die Bevölkerung, Bürgermeister der Landkreisgemeinden und Amtsvorstände zu zwei großen Protestversammlungen einluden: die erste am Sonntag, den 16. Oktober 1927 nachmittags 3 Uhr im Abrielsaal zu Mitterfels ("Friedenseiche"), die andere am gleichen Tag um 6 Uhr abends im Hiendlsaal zu Bogen.

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Flugblatt um den Erhalt des Amtsgerichts Mitterfels und des Bezirksamtes Bogen - Vergrößern durch Anklicken!

Natürlich gingen auch persönliche Bemühungen nebenher, und das beinahe Unglaubliche geschah: Im November 1927 wurde der Auflösungsbeschluss zurückgenommen. Es gibt noch einen Dankesbrief, von 19 Mitterfelser Geschäftsleuten unterschrieben, datiert vom 18.11.1927, adressiert an Herrn Johann Wartner, Bürgermeister und Abgeordneter.

63 a 04 Johann Wartner

 

Johann Wartner (* 1883 - + 1963), Söldner, Landwirt, Bürgermeister von Mitterfels, und Abgeordneter im Bayerischen Parlament von 1920 – 09.01.1933 – Quelle: https://www.bavariathek.bayern/medien-themen/portale/geschichte-des-bayerischen-parlaments/person/136099416.html

Er lautet: "Die Entscheidung über die brennendste Frage unseres Ortes wurde vor wenigen Tagen gefällt. Das Amtsgericht Mitterfels, das bereits auf der Aufhebungsliste stand, bleibt uns wieder erhalten. Was dieses für die Gemeinde und Geschäftstreibenden und deren Nachkommenschaft am Platze bedeutet, vermögen dieselben in ihrer ganzen Tragweite zu erfassen. Dies verdanken dieselben in erster Linie Ihnen, Herr Bürgermeister, in Ihrer Eigenschaft als Abgeordneter durch Ihre unermüdliche, nicht rastende Tätigkeit, der auch der Lohn beschieden war. Nehmen Sie auf diesem Wege, hochgeschätzter Herr Bürgermeister, den aufrichtigen, innigsten und herzlichsten Dank entgegen. Möge der Vergelter alles Guten Ihnen und Ihren Lieben das belohnen, dass Sie so viele Familien vor dem Ruin bewahrt haben. Im Namen der hiesigen Geschäfts- und Gewerbetreibenden: …

Es folgen 19 Unterschriften. Wir bringen außer den Namen auch die Berufe der Unterzeichner, weil damit zugleich ein Bild der damaligen Mitterfelser Wirtschaft aufgezeigt ist: Baumgartner, 2. Bürgermeister (Gastwirt und Metzger); Berthold Abriel (Gastwirt und Metzger); Georg Käser sen. (Schneidermeister); Josef Rheinboldt (Apotheker); Johann Plank (Schmiedmeister); Xaver Engl (Bäckermeister); Michael Schmid (Schreinermeister); Josef Meier (Kaufmann); Rupert Kernbichl (Gastwirt und Metzger); Franz Schmatz (Kaufmann); Xaver Pellkofer (Kaufmann); Josef Schmid (Schreinermeister); Hans Hausladen (Kaufmann); Ludwig Lichtinger (Kaufmann); Josef Waldmann (Schuster); Alois Bogner (Kaufmann und Schneider); Hans Stolz (Buchbinder und Drucker); Georg Adlhoch (Bader); Georg Käser jun. (Bäckermeister)."

Wartner hat in einem handgeschriebenen Lebenslauf auch diese Situation angesprochen. Er habe sich, in der Treue zu seiner Art, die Achtung bis hinauf zum Ministerpräsidenten erworben. Und aus dieser des Öfteren geäußerten Achtung, ja Freundschaft, habe der bayerische Ministerpräsident Dr. Held 1927 durch persönliche Entscheidung das Gericht Mitterfels aus der Aufhebungsliste genommen.

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1930 wurde das Messungsamt Mitterfels aufgehoben und wieder mit Straubing vereinigt.

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Messungsamt Mitterfels: Die Diensträume lagen im I. Stock des Lankes-Hauses (Burgstraße). Unten war anfangs ein Metzgerladen. Dann erbaute sich Rupert Lankes daneben seine Schmiede. – Foto: Chronik Markt Mitterfels -Vergrößern durch Anklicken!

Von ähnlichen Aktionen wie bei der drohenden Aufhebung des Amtsgerichts ist nichts bekannt. (Einzelheiten über das Messungsamt sind im Kapitel 56 geschildert.)

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Rentamt/Finanzamt (1803-1932) in der früheren Hauptstraße, der heutigen Burgstraße im Bild links) – Ansichtskarte, um 1914: Verlag Lichtinger, Mitterfels; Kunstverlagsanstalt Riegel (Nürnberg); Slg Otmar Kernbichl - Vergrößern durch Anklicken!

Der nächste, um so schwerere Schlag blieb nicht lange aus: 1932 wurde das Finanzamt Mitterfels aufgelöst - von der Zahl der Beamten her die größte Mitterfelser Behörde. Hier war alles Bemühen um einen Erhalt vergeblich, sowohl alle Schritte des Bauernbundabgeordneten Wartner bis hin zum Bittbrief an den Reichspräsidenten von Hindenburg, als auch die Anklage des Benefiziaten Krinner im "Straubinger Tagblatt", als er sich zum Fürsprech der aufgeschreckten Mitterfelser Bewohner und Geschäftsleute machte: "… Ist das praktische Ostmark-Hilfe, von der so viel gesprochen und geschrieben wird? Auch unser Gebiet gehört zur Ostmark! … Ist das die Hebung des Bayerischen Waldes? Mit welcher Wärme hat man in letzter Zeit auch in Regierungskreisen betont, dass für den bisher so stiefmütterlich behandelten Bayerischen Wald mehr geschehen müsse! Für Straubing ist diese Verlegung kein Ersatz für sein verlorenes Landgericht, für uns aber ein großer Verlust, ein schwerer Schlag, der sich bei der gegenwärtigen allgemeinen Krise besonders verhängnisvoll auswirken muss …". Krinner geht dann auf die engen Bindungen der 18 Beamtenfamilien mit der Einwohnerschaft ein, auch auf die bürgerfreundliche Art der Mitterfelser Beamten. Er sucht aber Verständnis dafür zu haben, dass bei den vorgebrachten Umständen die Beamten und die Gemeinde Mitterfels übereingekommen seien, von einer Abschiedsfeier abzusehen. Am 30. Juni 1932 endete das Finanzamt Mitterfels. Die Beamten trafen sich noch zu einem Gruppenbild, dann ging man zu den neuen Wirkungsstätten. Zufällig um die gleiche Zeit schied auch der Fürsprech Benefiziat Krinner aus Mitterfels, weil er in Seyboldsdorf bei Vilsbiburg eine neue Pfarrstelle antrat.

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Abschieds-Gruppenbild der 18 Finanzbeamten:

1. Reihe (von links): Eckl, Dietl Karl, Flasser, Reg. Rat Weigel, Führlbeck, Seitz, Weiß

2. Reihe: Eibl, Linz, Dietl Hans, Berngehrer, Schmid, Scheininger, Lippert, Schollerer (Poschenrieder), Ulrich, Argstorfer, Gerstmeier - Vergrößern durch Anklicken!

 

Die Landkrankenkasse (Disriktkrankenhaus) Mitterfels folgte bereits zwei Jahre später: 1934 wurde sie, nach der Pensionierung des Leiters Josef Bachmann, aufgelöst und mit der Landkrankenkasse Bogen vereinigt. Sie hatte seit 1.1.1914 bestanden. Damals gab es in Mitterfels auch noch eine Ortskrankenkasse, die aber bereits 1922 wegen Überschuldung hatte aufgeben müssen. Die Landkrankenkasse war anfangs nur nebenberuflich geführt. Leiter war der Hauptlehrer Pongratz, Krankenkontrolleur (auch noch später) der damalige Kleinlandwirt und Gemeindediener Johann Wartner. Die Beitragshöhe betrug damals 2 1/2 %. Seit die Krankenkasse dann von einem Fachmann geführt wurde, war sie in Mieträumen des Hauses Hafner (Straubinger Straße 4) untergebracht.

Wiederum zwei Jahre später verlor Mitterfels eine weitere Einrichtung: Das seit 1895 bestehende (in Kap. 57 beschriebene) Krankenhaus Mitterfels wurde aufgelassen, die drei hier mit großer Hingabe wirkenden Mallersdorfer Schwestern gingen ins Mutterhaus zurück.

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„Distriktskrankenhaus“ an der Straubinger Straße (1895-1936). 1939 bezog eine Landwirtschaftsstelle das Gebäude, Vorläuferin des späteren Landwirtschaftsamtes (1948), das bis 1972 mit dazugehöriger Schule hier untergebracht war. Danach erhielt Mitterfels eine Berufsfachschule für Hauswirtschaft und Kinderpflege, in einem stark umgebauten und modernisierten Gebäude. 2023 begann erneut ein Umbau: Ein Teil des Gebäudetraktes wird zu einem Kindergarten umgebaut. - Vergrößern durch Anklicken!

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Landwirtschaftsamt und Gemeindeamt in der Dr. Hornef-Villa (links der Bildmitte), in der 1938 ein NSV-Kindergarten untergebracht war (heute Osteria Da Nico). – Luftbild um 1960: Aero-Express München; Slg Christl Jakob - Vergrößern durch Anklicken!

Jeder Abzug bedeutete für den kleinen Ort eine schwerwiegende Einbuße - nicht allein wegen des Weggangs der Familien, auch wegen des ausbleibenden Parteienverkehrs, so war man froh, dass 1939 eine neue Dienststelle nach Mitterfels verlegt wurde: die Landwirtschaftsstelle Mitterfels. Sie bezog das leergewordene ehemalige Krankenhaus an der Straubinger Straße. Es war zwar personell nicht stark besetzt, zudem musste der Leiter Landw. Rat Julius Klebl unmittelbar darnach in den Krieg ziehen (Wirtschaftsberater Lauk übernahm seine Vertretung), aber die Dienststelle bildete den Vorläufer zum späteren Landwirtschaftsamt. (Siehe Kap. 69)

Eine bis heute wirkende, segensreiche Einrichtung erhielt Mitterfels 1934: Mit der Ansiedlung des Englischen Instituts kam Mitterfels schon ganz früh zu einem Kindergarten und zu einer vielseitigen Ausbildungsstätte: Auslöser dafür war die Stiftung der Stempfhuber-Villa an der Straubinger Straße, 1924 vom Münchner Zahntechniker-Ehepaar Stempfhuber der Pfarrkirchenstiftung Mitterfels für einen guten Zweck überlassen.

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Zahntechniker-Ehepaar Stempfhuber aus München vermacht die" Villa" in Millerfels für einen guten Zweck. Foto: Chronik Markt Mitterfels

Pfarrer Brettner gewann 1934 das Englische Institut B.M.V. Passau-Niedernburg zur Hausübernahme. Am 15.9.1934 konnten Haus und Kapelle eingeweiht werden. Sofort nahmen die vier Schwestern die Arbeit auf: Oberin M. Edburga Riedinger übernahm den Kindergarten, der innerhalb kürzester Zeit mit 50 Kindern voll ausgelastet war; M. Clarissa richtete Kurse für Handarbeit und Nähen ein; M. Salome übernahm den vielseitigen Musikunterrricht (sie starb 1985 hochbetagt im Kloster Fürstenstein); und die vierte Schwester kümmerte sich um Küche, Haus und Garten.

 

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Bereicherung in den 1930er-Jahren: Die „Englischen Fräulein“ aus Passau-Niedernburg errichten in Mitterfels den Kindergarten und eine Ausbildungsstätte für Handarbeit, Nähen und Musik. Foto: Chronik Markt Mitterfels - Vergrößern durch Anklicken!

Aber nicht lange - dann begannen Organe der politischen Machthaber querzutreiben. Sie schufen in unmittelbarer Nachbarschaft 1938 den NSV-Kindergarten (NSV = Nationalsozialistische Volkswohlfahrt); aber die Eltern ließen die Schwestern nicht im Stich.

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Dr. Hornef-Villa an der Straubinger Straße (um 1940): Das Schild am Haus ist das „Logo“ der Nationalsozialistischen Volkswohlfahrt, die 1938 hier einen NSV-Kindergarten einrichtete. Von 1948-1974 war in dem gemeindeeigenen Gebäude das Gemeindeamt untergebracht. Danach wohnte der Bildhauer Rieser 22 Jahre mit seiner Familie darin. Nach dem Verkauf und einem größeren Umbau wurde die Osteria Da Nico eingerichtet. - Ansichtskarte ohne Verlagsangabe, Slg Christl Jakob Vergrößern durch Anklicken!

Doch dann kam der Krieg, und seine Folgen bekam das Institut voll zu spüren. Die Schwestern wurden ausgewiesen und am weiteren Betreten von Haus und Garten gehindert. Sie wurden im Dorf behelfsmäßig untergebracht und führten wenigstens ihre Kurse unter schwierigsten Bedingungen fort.

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Während des Zweiten Weltkrieges wurden die Englischen Fräulein ausgesiedelt und das Haus als Erholungsheim mit Kindern aus Großstädten belegt.  Nach dem Krieg wurde nach einer notwendigen Renovierung der Kindergartenbetrieb durch die Schwestern wieder aufgenommen. Ansichtskarte um 1950: Aufn. und Verlag Foto-Eiglsperger, Mitterfels; Slg Christl Jakob Vergrößern durch Anklicken!

Ihr Haus wurde mit Kindern aus luftgefährdeten Großstädten belegt, schließlich mit geschlossenen Schulklassen aus Duisburg und Hamburg. Bei Kriegsende nisteten sich noch die Amerikaner ein. Die Schäden am Haus waren schließlich derart, dass der Orden das nach dem Krieg zurückgegebene Haus aufgeben wollte. Aber dann ging es doch wieder weiter. Diese Nachkriegsentwicklung erfahren wir in Kapitel 68.