Wetterrückblick Februar 2017. Deutlich zu mild und etwas zu trocken

Febr2017 2017 03 09 Bogener Zeitung w

Ein Blick über das Gelände der privaten Wetterstation Eggerszell am 8. Februar bei Sonnenuntergang. (Foto: mb)

Kal­te Win­ter­luft Stück für Stück ver­drängt – Un­be­stän­di­ger Mo­nats­start

Straubing-Bogen. In den ersten fünf Tagen des Monats überwog unter dem Einfluss von Tiefdruckgebieten auf dem Atlantik unbeständiges Wetter. Die kalte Winterluft, welche uns den kalten Januar beschert hat, wurde in den ersten Februartagen Stück für Stück nach Osten ausgeräumt.
Von den Temperaturen her verliefen die ersten Februartage mit Höchstwerten von null bis fünf Grad und Tiefstwerten von null bis minus drei Grad jeweils durchschnittlich. Dazu registrierte die Wetterstation Eggerszell in den ersten fünf Tagen des Monats jeweils geringe Niederschlagsmengen, was in der Summe 2,4 Millimeter ergab. Vom 6. bis 16. Februar herrschte unter Hochdruckeinfluss durchwegs ruhiges und trockenes Wetter. Nach Nebelauflösung verwöhnte uns die Sonne im Landkreis häufig. Temperaturtechnisch betrachtet lagen wir in der ersten Monatshälfte im Bereich des langjährigen Durchschnitts. In den Nächten sanken die Tiefstwerte auf jeweils frostige minus eins bis minus vier Grad ab. Tagsüber herrschte mit Höchstwerten knapp über dem Gefrierpunkt zunächst nur moderates Tauwetter. Erst ab dem 13. Februar machte sich durch Tageshöchstwerte von bis zu sechs Grad zunehmend stärkeres Tauwetter bemerkbar. Während die Schneedecke zu Monatsbeginn in Eggerszell noch 29 Zentimeter dick war, lagen am 16. Februar immerhin noch 20 Zentimeter von der weißen Pracht. Die erste Monatshälfte war somit größtenteils von ruhigem Spätwinterwetter geprägt mit nur geringen Niederschlagsmengen und überdurchschnittlich vielen Sonnenstunden. Ab dem 17. Februar lenkten Tiefdruckgebiete über Nordwesteuropa viele dichte Wolken mit wiederholten Niederschlägen nach Ostbayern. Die Niederschläge fielen dabei in Eggerszell größtenteils in flüssiger Form und nur kurzzeitig als Schnee. Am 17. Februar kamen durch anhaltende Regenfälle insgesamt 12,8 Millimeter zusammen. Die Temperaturen lagen mit maximal zwei bis vier Grad im nasskalten Bereich.
Schnee taut in Rekordzeit

Ab dem 20. Februar brach der Atlantik mit milden Westwinden durch und die restliche Schneedecke von knapp 20 Zentimetern taute in Rekordzeit ab. Vom 20. bis 22. Februar präsentierte sich das Wetter sehr unbeständig und windig mit vielen dichten Wolken und häufigen Regenfällen. Die letzten neun Tage des Monats fielen allesamt mit Tagesdurchschnittstemperaturen von drei bis sechs Grad markant zu mild aus. Rekordverdächtig mild war es am 23. Februar, als milde Föhnluft aus Südbayern in unsere Region einfloss. Bei viel Sonnenschein zeigte das Thermometer am Nachmittag in Eggerszell bis zu 14,3 Grad . An der Wetterstation Eggerszell blieb ein Februarrekord jedoch aus, denn genau vor einem Jahr, am 22. Februar 2016, war es mit bis zu 14,9 Grad noch einen Tick milder. Im ostbayerischen Flachland hingegen gab es verbreitet neue Februarrekorde. An der Wetterstation in Straubing, wo bereits seit 1951 ununterbrochen Wetterwerte erfasst werden, war es heuer am 23. Februar mit 17,3 Grad so mild wie noch nie zuvor. Rein von der Durchschnittstemperatur betrachtet war der 23. Februar mit 10,1 Grad in Eggerszell der mildeste Februartag seit Messbeginn 2007. Der Februar klang am letzten Tag trüb, mild und nass aus. Mit 13,2 Litern Regen pro Quadratmeter war der 28. Februar der niederschlagsreichste Tag des Monats. Mit einer Durchschnittstemperatur von 2,1 Grad war dieser Februar um rund 2,5 Grad milder als der langjährige Durchschnitt. Grund für den zu milden Verlauf war die sehr milde zweite Monatshälfte. An zwei Tagen des Monats gab es zweistellige Höchstwerte zu verzeichnen. Insgesamt wurden 16 Frosttage registriert, für einen dauerfrostigen Tag reichte es nicht mehr aus. Der Februar war somit der mit Abstand mildeste Wintermonat im meteorologischen Winter 2016/17. Alles in allen war der Februar ein recht unwinterlicher Monat mit geringen Neuschneemengen von fünf Zentimetern. Bis zum 21. Februar lag in Eggerszell durchweg eine geschlossene Schneedecke, ehe die milde Atlantikluft dem Schnee rasch den Garaus machte.
Februar war zu trocken

Die Gesamtniederschlagsmenge betrug in Eggerszell 48,6 Millimeter, sodass ein etwas zu trockener Verlauf festzustellen war. Die Durchschnittsregenmenge beträgt im Februar 56 Millimeter. An 14 Tagen wurden messbare Niederschläge aufgezeichnet. Die stärkste Windböe konnte am frühen Morgen des 24. Februar mit 57,9 Kilometern pro Stunde gemessen werden.

Quelle: Martin Bohmann/BOG Zeitung vom 9. März 2017 (Zeitversetzte Übernahme aufgrund einer 14-tägigen Sperrfrist)

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